In den vergangenen Jahren gab es in der IT-Branche den Trend, die Unternehmensstrategie auf Services und Systemintegration auszurichten und dafür eigene Hardwareangebote abzustoßen. Beispiele dafür gibt es etliche – eines der aktuellsten ist HP und die Diskussion um den Verkauf der PC-Sparte. [...]
Diese Denkweise verliert in einer zunehmend digitalisierten Welt und in einem Marktumfeld, in dem die Grenzen zwischen den verschiedenen IT-Sektoren verschwimmen, immer mehr an Berechtigung. Alle Innovationen der vergangenen Jahre im IT-Bereich auf Software- und Serviceseite waren nur aufgrund der stetigen Weiterentwicklung auf der Hardwareseite möglich: Ohne immer performantere Netzwerke kein Cloud Computing. Ohne Server, die immer größere Datenmengen verarbeiten können, keine In-Memory-Technologie. Die Vernachlässigung von Hardware ist dementsprechend nicht sinnvoll. »Wenn keiner mehr Hardwareinnovationen vorantreibt, weil alle der Meinung sind, dass Services finanziell viel attraktiver sind, dann kommt der Markt auch nicht voran«, formuliert es Olaf Acker, IT-Experte von Booz & Company.
Erfolgreich werden die Unternehmen sein, die integrierte Lösungen bestehend aus perfekt aufeinander abgestimmter Hardware, Software und Services anbieten können. Dabei – und das ist die gute Nachricht für kleinere, regionale IT-Serviceprovider, wie es in Österreich viele gibt – ist es nicht zwingend notwendig, selbst ein Software- oder Hardwareangebot zu haben. Services, die man selber nicht erbringen kann, lassen sich von großen Serviceprovidern zukaufen. Entscheidend ist, den Kunden ein sinnvolles Gesamtangebot zu liefern und mit Fähigkeiten wie Branchen-Know-how oder länderspezifischen Angeboten zu punkten. Dann hat man auch als kleiner Anbieter im globalen Wettbewerb weiterhin Chancen. (oli)
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