Marktplätze für B2B-IT-Angebote haben das Zeug, den Markt gehörig umzukrempeln. In alle Richtungen. Für den erfolgreichen Betrieb eines solchen Marktplatzes wird es entscheidend sein, ein Ökosystem aus verlässlichen Partnern mit möglichst viel Branchen-Knowhow aufzubauen. Schließlich leben Apps davon, dass sie genau auf die Lösung eines ganz bestimmten Problems zugeschnitten sind. [...]
Und das erfordert genaue Kenntnis der jeweiligen Eigenheiten verschiedener Branchen. Außerdem lebt ein Marktplatz auch von einer gewissen Menge an Angeboten und der Übersicht über diese Angebote: Ein Marktplatz mit nur einer Handvoll Services ist kein Marktplatz.
Für Softwareanbieter wiederum wird es entscheidend sein, in einem (oder mehreren) großen B2B-Marktplatz vertreten zu sein. Einen direkteren, effizienteren Vertriebskanal für die eigenen Produkte gibt es nicht. Softwareanbieter sollten sich daher spätestens jetzt überlegen, welcher Marktplatz für sie am meisten Sinn macht. Nicht nur, weil diesem Vertriebskanal die Zukunft gehört, sondern auch weil derzeit alle Marktplatz-Betreiber im großen Stil auf der Suche nach Partnern sind und man sich daher jetzt noch ein bisschen umwerben lassen kann. Sind die Marktplätze einmal etabliert, wird das nicht mehr so einfach gehen.
Die zweite große Veränderung für Softwareanbieter ist der Trend weg von funktional überladenen Suiten hin zu kleinen App-Bausteinen. Die Strategie alles aus einer Hand anzubieten verliert damit an Bedeutung und Anwender werden wieder verstärkt Best-of-Breed-Ansätze verfolgen. Ein gutes Beispiel ist SAP: Das Unternehmen wurde in der Vergangenheit oft wegen langwieriger Monsterprojekte kritisiert und es ist dementsprechend kein Wunder, dass das Angebot des SAP Stores bereits am weitesten ausgebaut ist. (oli)
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