Der Abstieg Österreichs in den diversen globalen IKT-Rankings ist seit Jahren zu beobachten. Groß angekündigte Initiativen wie die Internetoffensive oder mehrere branchenübergreifende "Schulterschlüsse" zwischen Politik und Industrie konnten da auch nichts machen. [...]
Wenn also anlässlich der Bestellung des neuen Geschäftsführers der RTR wieder einmal verlautbart wird, dass „Ideen für ein neues Regulierungsprogramm erarbeitet wurden, um die Investitionsbereitschaft und damit das Österreichische Wirtschaftswachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen zukünftig zu stärken“, dann hält sich der Jubel eher in Grenzen. Klingt ja doch wieder ganz unverhohlen nach Zukunftsmusik. Dass es ohne eine leistungsstarke IT-Infrastruktur nicht vorwärtsgeht, ist klar.
Aber auch an einer anderen Front geht es nicht vorwärts, obwohl das Problem seit Jahren bekannt ist – beim Nachwuchs von IT-Fachkräften. Wenn Unternehmen ihre Entwicklungs- und Kompetenzzentren in Rumänien oder Asien ansiedeln, sind es nicht nur die Lohnkosten, die sie zu diesem Schritt bewegen. Denn die Kosten, um das Know-how wieder nach Österreich zu bekommen, sind auch nicht niedrig. Aber es hat keinen Sinn, etwas in Österreich aufzubauen, und dann fehlen die Fachkräfte. Länder wie Rumänien haben dies erkannt und setzen im Ausbildungswesen stark auf Sparten wie den Automobilbau und auch die Informationstechnologie – und bekommen in der Folge die Anlagen und auch die Arbeitsplätze.
Es wird Zeit, dass sich auch beim Thema Fachkräftemangel Politik und Industrie vermehrt zusammenfinden und Initiativen starten. (cb)
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