Editorial: Fehlendes Knowhow

Einer aktuellen Studie von IFS zufolge erwarten über 90 Prozent der befragten Führungskräfte durch künstliche Intelligenz massive Vorteile für ihr Unternehmen. [...]

Oliver Weiss, Chefredakteur ITWelt.at (c) Wolfgang Franz
Oliver Weiss, Chefredakteur ITWelt.at (c) Wolfgang Franz

In der Praxis zeigt sich aber, dass Unternehmen derzeit nicht in der Lage sind, diese Erwartungshaltung zu erfüllen. Der größte Hemmschuh ist dabei fehlendes Knowhow. Dieses Ergebnis deckt sich mit dem aktuellen Digital Skills Barometer, der den Wissensstand der heimischen Bevölkerung bezüglich KI untersucht hat. Resultat: Die Österreicher:innen überschätzen ihr KI-Knowhow stark. Während viele ihr Wissen als solide einschätzen, erreichen sie tatsächlich nur die Stufe des elementaren Basiswissens. Es besteht eine Überschätzung von 50 Prozent, was bedeutet, dass viele Menschen direkte Anleitungen für einfache KI-basierte Routinearbeiten benötigen.

Um eigenständig KI-Aufgaben zu bewältigen, sind jedoch deutlich höhere Kompetenzstufen erforderlich. Dass es dann nicht möglich ist, die durch KI erwarteten Produktivitätssteigerungen in der Praxis umzusetzen, liegt auf der Hand. 52 Prozent der befragten Österreicher:innen geben übrigens an, gar keine KI-Anwendungen zu nutzen. Begründet wird dies mit mangelndem Wissen und Sicherheitsbedenken. Unternehmen kann man daher nur raten, Mitarbeiter beim Thema KI an die Hand zu nehmen. Klare Richtlinien, Schulungen zum sicheren Umgang mit KI und die gemeinsame Erarbeitung von Anwendungsfällen sollten ganz oben auf der Agenda stehen.


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