Editorial: Freiwillige Durchleuchtung

Passend zum europäischen Datenschutztag Ende Jänner hat Facebook eine neue "Datenschutzrichtlinie" eingeführt. Die Social Media-Plattform weiß damit besser über seine Nutzer Bescheid, als je zuvor. [...]

Das Netzwerk verwertet nun nicht nur Informationen aus dem Profil und dem Freundes-Netzwerk eines Kunden, es werden auch Informationen von Apps und Websites ausgewertet, die Facebook-Technologie nutzen, wie etwa Gefällt mir- oder die Teilen-Schaltflächen. Ferner registriert Facebook das Verhalten seiner Nutzer auf fremden Websites sowie in den Portalen der Tochterunternehmen wie WhatsApp oder Instagram. Kunden haben die Möglichkeit, die neuen Geschäftsbedingungen zu akzeptieren oder das Profil zu löschen.

Da klingt es ambitioniert, wenn die EU-Verantwortlichen verkünden, dass sie mit der neuen Datenschutzverordnung die „Rechte des Einzelnen“ besser schützen wollen und wenn EU-Kommissar Günther Oettinger meint, dass sich auch Facebook, Google & Co. an die neuen Regeln halten werden müssen. Wie weit die Großkonzerne darauf eingehen beziehungsweise zustimmen werden, bleibt abzuwarten. Zudem liegen die Vorstellungen zwischen den einzelnen EU-Staaten und dem EU-Parlament teilweise noch meilenweit auseinander. Auch das Thema Vorratsdatenspeicherung wird wieder aktuell. Die neuen „Vorschläge“ aus Brüssel beinhalten Berichten zufolge auch die Speicherung von Daten aus sozialen Medien, die in der gekippten Richtlinie nicht vorgesehen war, also eine verschärfte Form der Vorratsdatenspeicherung. Steht uns also eine noch strengere Überwachung bevor, also je zuvor? (cb)


Mehr Artikel

News

6 Grundsätze für eine KI-taugliche Datenbasis

Wer Künstliche Intelligenz nutzen will, muss über eine vertrauenswürdige Datengrundlage verfügen. Daten sind das Lebenselixier von KI-Systemen und bestimmen maßgeblich die Qualität und Zuverlässigkeit der Ergebnisse. Nur so können KI-Modelle robust, anpassungsfähig und vertrauenswürdig arbeiten. […]

News

Cybersicherheitsbudgets werden falsch priorisiert

Der ICS/OT Cybersecurity Budget Report 2025 von OPSWAT deckt erhebliche Lücken in den Cybersicherheitsbudgets sowie einen Anstieg von ICS/OT-fokussierten Angriffen auf. Ferner wird deutlich, wie durch eine unzureichende Finanzierung, falsch gesetzte Prioritäten und uneinheitliche Abwehrmaßnahmen kritische Infrastrukturen immer raffinierteren Bedrohungen ausgesetzt sind. […]

News

Nach dem Hype: Diese vier KI-Trends werden 2025 weiterhin prägen

Die vergangenen zwei Jahre haben einen regelrechten KI-Boom erlebt. Insbesondere generative Modelle (GenAI) haben sich rasant weiterentwickelt und etablieren sich zunehmend als feste Größe in den Arbeitsprozessen von Organisationen weltweit. Angesichts dieser Dynamik fragen sich nun viele Unternehmen, welche Entwicklungen das Jahr 2025 bestimmen werden und welche Potenziale sich daraus ergeben. […]

News

Generative KI als Sicherheitsrisiko

Eine neue Studie von Netskope zeigt einen 30-fachen Anstieg der Daten, die von Unternehmensanwendern im letzten Jahr an GenAI-Apps (generative KI) gesendet wurden. Dazu gehören sensible Daten wie Quellcode, regulierte Daten, Passwörter und Schlüssel sowie geistiges Eigentum. Dies erhöht das Risiko von kostspieligen Sicherheitsverletzungen, Compliance-Verstößen und Diebstahl geistigen Eigentums erheblich. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*