An dieser Stelle wurde schon oft festgehalten, dass der Wirtschaftsstandort Österreich immer mehr den internationalen Anschluss verliert. Jüngst waren es die Analysten von Deloitte, die der Standortqualität ein ziemlich schlechtes Zeugnis ausstellten. [...]
Aber auch von Seiten der Unternehmer, Branchenverbände oder Interessensvertretungen hört man oft, dass zu wenig dafür getan wird, diesen Umstand zu verändern. Immer wieder wurden und werden Forderungskataloge erstellt, um etwas zu bewirken. Es fehlt so etwas wie ein wirtschaftspolitischer Masterplan. Das schwindende Vertrauen sowohl der internationalen als auch der heimischen Unternehmen in den Wirtschaftsstandort stellt ein immer größeres strategisches Problem dar.
Mit einem Perspektivenwechsel probiert es nun der Verband Österreichischer Softwareindustrie (VÖSI). Mit einem Manifest will der Verband seine Mitglieder zu Aktionen motivieren, um eine Reaktion der Politik zu erhalten. Peter Lieber, Präsident des VÖSI, will nicht mehr länger „wie das Rumpelstilzchen aufstampfen“ und darauf hoffen, dass sich von selbst etwas ändert. „Wenn man die Dinge nicht selbst in die Hand nimmt, dann wird sich nicht großartig etwas ändern“, so der Präsident. Mit dem Manifest will der VÖSI aufzeigen, wie wichtig die Softwarebranche und damit auch die gesamte IKT-Branche für Österreich ist. Der Verband und seine Mitglieder wollen nun unter anderem verstärkt Dialoge (auch mit der Politik) führen, die Rahmenbedingungen für Unternehmer verbessern und den Nutzen von Software aktiver kommunizieren. Ob die gewünschte (politische) Reaktion folgt, wird sich zeigen. (cb)
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