Editorial: Insellösungen – reif für die Insel

Betrachtet man einzelne Businessprozesse, so ist in den meisten Unternehmen bereits viel geschehen. Im Laufe der letzten Jahre wurden unterschiedlichste Fachanwendungen wie beispielsweise die Rechnungslegung oder das Bestellwesen durch den Einsatz entsprechender IT-Systeme mit großem Erfolg optimiert. Zwischen den Abteilungen allerdings bestehen nach wie vor tiefe Gräben. [...]

Denn Geschäftsprozesse in Unternehmen machen nur selten vor Abteilungs- oder Unternehmensgrenzen halt. Die IT-Systeme, die diese Prozesse unterstützen, jedoch vielfach schon. Laut aktuellen Untersuchungen laufen selbst in Unternehmen, die IT-mäßig sehr gut aufgestellt sind, zwischen 25 und 50 Prozent der Systeme als Insellösungen. Gefragt ist daher integriertes Informations-Management, damit Prozesse ungehindert ablaufen können und die Mitarbeiter nicht durch mühsames Suchen nach relevanten Daten von ihrer eigentlichen Arbeit abgehalten werden. In der Schaffung von unternehmensweiten Workflows liegt dementsprechend noch sehr viel Potenzial für Optimierung.

Insellösungen bringen zwar manchmal mehr Flexibilität für einzelne Mitarbeiter mit sich – als vielzitiertes Beispiel seien hier Excel-Tabellen erwähnt – betrachtet man jedoch das große Ganze, verursachen sie unnötige Mehrkosten und sind eher eine Fehlerquelle als ein Wettbewerbsvorteil. Alleine was die Datenhaltung betrifft: Wer hat nicht schon mal als Kunde eines Unternehmens die gleiche Aussendung mehrfach bekommen, weil statt einer zentralen Datenbank mehrere Systeme zum Einsatz kommen?

Bevor Unternehmen daher weitere Systeme einführen, sollten sie zunächst einmal überlegen, welcher Mehrwert sich durch die Verzahnung der bereits eingesetzten Tools generieren lässt. Etliche Praxisbeispiele zeigen: Es zahlt sich aus. (oli)


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