Für Microsoft ist Windows 8 zweifellos "ein kritisches Produkt", wie es Gründer Bill Gates formuliert. Mit etlichen für viele altgediente Anwender ungewohnten Neuerungen reagiert Microsoft mit der aktuellsten Version seines Betriebssystems auf Trends wie Touch-Bedienung und mobile IT-Nutzung. Die mangelnde Unterstützung in diesen Bereichen hat dazu geführt, dass der Windows-Anteil bei PC-Geräten sinkt. [...]
Die Frage ist nun, ob Windows 8 auch für Unternehmen ein kritisches Produkt ist? Laut Gartner-Chef-Analyst Peter Sondergaard wird das neue Windows 8 vor allem bei den Endverbrauchern auf Akzeptanz stoßen und weniger bei den Firmen zum Einsatz kommen. „90 Prozent der Unternehmen werden Windows 8 nicht auf breiter Front einführen.“ Es gibt einfach keinen zwingenden Grund für Unternehmen, die vielleicht gerade erst die Umstellung von XP auf Windows 7 abgeschlossen haben, schon wieder eine zeit- und kostenaufwendige Systemumstellung durchzuführen. „Microsoft bringt mit Windows 8 notwendige und angemessene Änderungen, doch bezüglich der Business-Funktionalität gibt es nichts, was eine sofortige Einführung rechtfertigt“, schätzt auch Forrester-Analyst Frank Gillett die Situation ähnlich ein.
Auch die Neugestaltung der Windows-8-Oberfläche stößt im Unternehmensumfeld auf Skepsis. Denn damit müssen auch die Oberflächen von Business-Applikationen neu gestaltet und Anwender für die neue Bedienung eingeschult werden. Eine komplette Migration des Applikations-Portfolios auf Windows 8 könnte laut den Analysten bis zu zehn Jahre andauern. Auf mobiles Arbeiten und Touch-Bedienung muss man in der Zwischenzeit aber nicht verzichten: Die großen Virtualisierungsanbieter überschlagen sich derzeit mit Angeboten, die Windows-Applikationen auf beliebige mobile Endgeräte zu bringen. (oli)
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