Europas Hightech-Industrie konnte sich auch in den letzten Jahren der Schuldenkrise stets behaupten und mehr oder weniger gute Ergebnisse einfahren. Gute Bedingungen für Forschung und gut ausgebildete Fachkräfte sorgten für international gefragte Innovationen und Know-how. Doch die Situation droht sich zu verschlechtern. [...]
Märkte wie die USA und Asien laufen Europa immer mehr den Rang ab. Vor allem Asien entwickelt sich von einer Region, wo es vor allem günstige Konditionen für Produktionsstätten und billige Arbeitskraft gab, zu einem Standort mit gut ausgebildeten Fachkräften und hoher Forschungs- und Innovationsquote.
Aber es ist ja nicht so, dass es in Europa kein Potenzial gibt. Laut Analysten fehlt es in Europa jedoch an gemeinsamen Strategien, um eben diese Potenziale zu bündeln, damit ganze Industriezweige davon profitieren könnten und der internationale Stellenwert hoch bleibt. Der Fachkräftemangel ist ja nicht neu und die aktuelle Studie von A.T. Kearney nur eine weiterer Beweis, dass es sowohl in den Unternehmen, aber vor allem auch von Seiten der Politik viel zu tun gibt. Die heimischen Hightech-Unternehmen sehen die Situation auf Nachfrage nicht ganz so dramatisch und verweisen auf gute Ergebnisse und Ausbildungsprogramme. Auch um die Förderlandschaft für neue Unternehmen ist es in Österreich im europäischen Vergleich nicht so schlecht bestellt. Doch Förderung muss über die Startphase hinaus gehen und für ein nachhaltiges Überleben der Startups sorgen. So wie die europäischen Staaten auch im Angesicht der Schuldenkrise mehr gemeinsame Startegien entwickeln müssen, um diese zu bekämpfen und zu bestehen, müsste dasselbe auch in der europäischen IKT-Industrie passieren. Denn ein Land alleine wird gegen amerikanische oder asiatische Riesenkonzerne auf Dauer nicht bestehen können. (cb)
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