Mein erster Gedanke bei dem Stichwort "Leitfaden für Cloud-Verträge" war: Mein Gott was muss das für ein Wälzer sein! Ein derartig komplexes Thema, das massive juristische, steuertechnische und organisatorische Auswirkungen nach sich zieht, schreit doch nach einem Werk in Lexikon-Umfang. Tatsächlich hat dieser Leitfaden nur 17 kleinformatige Seiten – in PDF-Form sind es gar nur zehn – und genau das ist sein wahrscheinlich größter Pluspunkt. [...]
Ohne sich in Branchen- oder Unternehmensspezifischen Details zu verlieren, versteht sich dieser Leitfaden als eine Art Checkliste für Cloud-Services. Da steht dann nicht drin: Die Daten müssen in Österreich liegen, sondern: Überlegen Sie, welche Daten mit welchen Anforderungen verbunden sind und treffen Sie mit dem Cloud-Anbieter eine entsprechende Regelung. Wieso nicht unkritische Daten außerhalb von Österreich lagern, wenn der Service dafür günstiger ist? Aber besprochen gehört der Punkt auf jeden Fall und der Leitfaden sorgt dafür, dass man als Anwender auch keinen der anderen wichtigen Punkte vergisst. Cloud-Services werden damit für Geschäftsführer schon deutlich greifbarer .
Für Anbieter bietet der Leitfaden die Möglichkeit, sich als seriöse Player zu präsentieren. Wer beim Kunden von sich aus einen unabhängigen Punktekatalog auspackt und ihn Punkt für Punkt abarbeitet, der schafft Vertrauen. Und genau dieses Vertrauen muss erst entstehen, bevor Cloud-Services so breit zur Anwendung kommen, wie Analysten schon seit Jahren prophezeien. Dieser Leitfaden (mehr dazu auf Seite 10) hilft Anwendern zu beurteilen, ob bestimmte Cloud-Services die eigenen Anforderungen erfüllen können oder ob sie besser die Finger davon lassen sollten, senkt damit die Einstiegshürde und ist so ein enorm wichtiger Schritt auf dem Weg in das Cloud-Zeitalter. (oli)
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