Editorial: Vernetztes Denken

Die Entwicklung neuer Produkte und Services im IT-Bereich ist nach wie vor sehr technikorientiert, was sich nicht zuletzt stark auf die Benutzerfreundlichkeit auswirkt. Ein Ansatz dieser Problematik entgegenzuwirken, ist Design Thinking. [...]

Diese Methode (übrigens laut Expertenmeinung das Erfolgsgeheimnis von Apple oder Google) ist zwar nicht brandneu, aber noch wenig verbreitet. Ein europäisches Beispiel ist SAP, das für die Entwicklung von HANA auf Design Thinking gesetzt hat.

Im Kern geht es bei Design Thinking darum, zunächst einmal den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt der Überlegungen zu stellen. Weitere wichtige Kriterien sind Interdisziplinarität bzw. stark vernetztes Denken sowie Diversität: Ein Design-Thinking-Team setzt sich aus Experten ganz unterschiedlicher Fachbereiche zusammen, besteht im Idealfall zur Hälfte aus Frauen und zur Hälfte aus Männern unterschiedlicher Altersgruppen und deckt ein möglich breites Spektrum an ethnischen Kriterien ab. Ziel ist dabei, viele zum Teil sehr unterschiedliche Sichtweisen auf ein bestimmtes Thema zu ermöglichen, die sich gegenseitig befruchten und in Folge ein möglichst realistisches Big Picture ergeben.

Wie sehr ein solcher Ansatz helfen würde, zeigt sich unter anderem beim aktuellen Hype Big Data, wo es letztendlich darum geht, Daten aus verschiedensten Quellen und Unternehmensbereichen so miteinander zu verknüpfen, dass echter Mehrwert entsteht. Die wenigsten Anwenderunternehmen wissen derzeit, was genau sie mit Big Data eigentlich anstellen sollen. Abteilungsdenken und Fachidiotie stehen da massiv im Weg und führen zu Ratlosigkeit, was denn Big Data bringen könnte. Nur abteilungsübergreifende Überlegungen, vernetztes Denken, sprich Design Thinking, können bei einem derart komplexen Thema zum Erfolg führen. (oli)


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