Eierlegende Wollmilchsau für Enterprise-IT?

Dell will keine halben Sachen mehr machen und bietet nach Akquisitionen Server, Storage und Netzwerk aus einer Hand. [...]

In London präsentierte sich Dell dieser Tage, nach der Akquisition von Netzwerk-Spezialist Force10 Networks vergangenen August, selbstbewusst als End-to-End-Anbieter: Die zwölfte Server-Generation, Storage, Networking und jüngst mit der Übernahme von Appassure auch noch Backup – alles aus einer Hand, alles 10 Gbit Ethernet. In seiner Keynote konnte sich Brad Anderson, President der Enterprise Solutions Group bei Dell, einen Seitenhieb auf Mitbewerber HP und dessen kürzlich lancierte neue Servergeneration nicht verkneifen. Auch wenn er die Konkurrenz nicht beim Namen nannte war es eindeutig, wen er meinte, als er sagte, dass ihm viele der 150 Neuerungen von Servern »eines Mitbewerbers« noch aus der 11. Generation der seit drei Jahren verkauften Dell-Server bekannt vorkamen. Seine Aussage büßte allerdings einiges an Originalität ein, als später Michael Dell via Webcast zugeschaltet wurde und im gleichen Wortlaut Andersons Worte inklusive Seitenhieb wiederholte. Da wurde die von der PR-Abteilung geschriebene Rede mehrfach verwendet. Es gibt Fälle, in denen man nicht alle Synergien nutzen muss.
DIE 12. GENERATION Dells bald verfügbare neue Generation von Blade-, Rack- und Tower-Servern mit Intels Xeon E5-2600 CPUs soll gezielt für den Einsatz von Mission-Critical-Applikationen optimiert worden sein. Um das zu unterstützen, wurde etwa die PowerEdge-Express-Flash-PCIe-Solid-State-Festplatte geschaffen, mit deren Hilfe die Server bis zu 10,5 Mal mehr Microsoft-SQL-Server-Transaktionen als mit einer HDD-Lösung verarbeiten können sollen. Der CacheCade Data Accelerator wiederum soll Queries in Oracle-Datenbanken bis zu 28 Mal schneller ausführen können. Auch die integrierten Systemverwaltungsfunktionen wurden mit der zweiten Generation der Server-Management-Tools ausgebaut, was weniger manuelle Konfigurationseinstellungen nötig machen soll. Funktionen für Free Cooling schließlich sollen die Energie­kosten bei der Kühlung drücken. Die neuen, schon verfügbaren Storage Arrays bieten Dell zufolge höhere Leistung und verursachen geringere Betriebskosten als die Vorgänger. Die EqualLogic-PS6110-Serie eignet sich für mittelgroße Konfigurationen mit mehreren physikalischen und virtuellen Servern. Die Arrays enthalten sowohl optische als auch Kupfer-basierende 10-GbE-Ports und bieten bis zu 72 TB in einem einzelnen Storage-Array und 1,2 PB in einer Array-Gruppe. Die EqualLogic-PS4110-Serie eignet sich für kleinere In­stallationen und unterstützt bis zu 36 TB in einem einzelnen Array und bis zu 72 TB in einer Array-Gruppe. Zur Verbindung von Servern und Storage dient die Virtual Network Architecture (VNA), basierend auf Lösungen von Force10 Networks. VNA stellt ein End-to-End 10 GbE Framework bereit, das 10 GbE Top-Of-Rack und 10/40 GbE Distributed Core Fabrics enthält.
APPLIANCES Dell vStart für Private Clouds ist eine vorkonfigurierte Lösung, bestehend aus Servern, Massenspeicher, Netzwerk-Komponenten, Rack, Verkabelung und Verwaltungssoftware, die rasch einsatzbereit sein soll – quasi eine Private Cloud aus der Box. Die Dell Quickstart Data Warehouse Appliance soll Mittelständler und Unternehmensabteilungen dabei unterstützen, Daten einfach zu organisieren sowie zu analysieren und hilft ihnen, entscheidungsrelevante Daten schneller aufzuspüren. Die Appliance basiert auf Poweredge-Servern sowie Microsoft SQL Server 2012 und nutzt Dell Boomi für die Datenintegration. Beides soll im zweiten Quartal zur Verfügung stehen. Dells gemeinsam mit Citrix vermarktete Desktop Virtualization Solution Simplified wiederum ist eine integrierte, vorkonfigurierte Appliance inklusive Software und Hypervisor und soll ab April erhältlich sein.


Mehr Artikel

News

Produktionsplanung 2026: Worauf es ankommt

Resilienz gilt als das neue Patentrezept, um aktuelle und kommende Krisen nicht nur zu meistern, sondern sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Doch Investitionen in die Krisenprävention können zu Lasten der Effizienz gehen. Ein Dilemma, das sich in den Griff bekommen lässt. […]

Maximilian Schirmer (rechts) übergibt zu Jahresende die Geschäftsführung von tarife.at an Michael Kreil. (c) tarife.at
News

tarife.at ab 2026 mit neuer Geschäftsführung

Beim österreichischen Vergleichsportal tarife.at kommt es mit Jahresbeginn zu einem planmäßigen Führungswechsel. Michael Kreil übernimmt mit 1. Jänner 2026 die Geschäftsführung. Maximilian Schirmer, der das Unternehmen gegründet hat, scheidet per 14. April 2026 aus der Gesellschaft aus. […]

News

Warum Unternehmen ihren Technologie-Stack und ihre Datenarchitektur überdenken sollten

Seit Jahren sehen sich Unternehmen mit einem grundlegenden Datenproblem konfrontiert: Systeme, die alltägliche Anwendungen ausführen (OLTP), und Analysesysteme, die Erkenntnisse liefern (OLAP). Diese Trennung entstand aufgrund traditioneller Beschränkungen der Infrastruktur, prägte aber auch die Arbeitsweise von Unternehmen.  Sie führte zu doppelt gepflegten Daten, isolierten Teams und langsameren Entscheidungsprozessen. […]

News

Windows 11 im Außendienst: Plattform für stabile Prozesse

Das Betriebssystem Windows 11 bildet im technischen Außendienst die zentrale Arbeitsumgebung für Service, Wartung und Inspektionen. Es verbindet robuste Geräte, klare Abläufe und schnelle Entscheidungswege mit einer einheitlichen Basis für Anwendungen. Sicherheitsfunktionen, Updates und Unternehmensrichtlinien greifen konsistent und schaffen eine vertrauenswürdige Plattform, auf der sowohl Management als auch Nutzer im Feld arbeiten können. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*