Ein einziges Programm für die ganze Arbeit

Der Wiener ERP-Spezialist Emasos hat in seiner Miet-Software Emasos IQ sämtlich Unternehmensfunktionen integriert und erspart den Anwendern damit das Wechseln zwischen verschiedenen Oberflächen und die zeitraubende Suche nach Informationen. [...]

Mehrere Mannjahrzehnte an Entwicklungsarbeit haben Thomas Grausgruber, Gründer und CTO des wenige Jahre alten Wiener ERP-Anbieters Emasos, und sein Team in die Entwicklung von Emasos IQ gesteckt. Anspruch war es , ein Produkt zu entwickeln, das alles beinhaltet. Also nicht nur ERP, sondern auch CRM, ein integriertes Dokumentenmanagement-System, ein Business-Intelligence-Tool, Zeiterfassung, einen integrierten E-Mail-Client, einen Terminplaner, Office-Tools, Workflow-Management, Kostenrechnung, Finanzbuchhaltung, Auftragsbearbeitung, Warenwirtschaft, Produktion und sogar ein Newsletter-Tool mit einem Word-Editor. Kurz gesagt: Die gesamte Bandbreite an Unternehmensanwendungen sind in der Software abgebildet.

„Der Anwender steigt in der Früh in unser Programm ein und verlässt es nicht mehr, bis er am Abend wieder nach Hause geht. Er muss nicht in zehn verschiedenen Programmen unterwegs sein und dafür geschult werden, sondern arbeitet den ganzen Tag mit dieser einen Software“, erklärt Grausgruber im Gespräch mit der COMPUTERWELT. Und noch einen Vorteil hat die Integration aller Unternehmensfunktionen in einem Produkt: Es gibt nur eine einzige Datenbank, was eine dementsprechend saubere Datenqualität mit sich bringt, und das aufwendige Programmieren von Schnittstellen zwischen verschiedenen Systemen fällt weg. „Die ERP-Branche ist gekennzeichnet dadurch, dass sehr, sehr viel Dienstleistungsarbeit verrichtet werden muss, damit der Kunde glücklich wird“, sagt Grausgruber. Anders bei ­Emasos: „Im Schnitt brauchen wir einen Manntag pro User.“

Auch die Einschulung der Anwender geht dank der bewusst puristisch und einfach gehaltenen Oberfläche schnell. „Unsere Kunden nennen uns ‚das Unternehmens-Google'“, sagt Grausgruber. Zu Recht: Der Zugang zur Software besteht im Grunde genommen aus einem Suchfeld wie bei Google. „Da gebe ich zum Beispiel Oliver Weiss ein und dann bekomme ich alle Informationen über Sie, die im System sind: Rechnungen, die ich Ihnen geschrieben habe, Angebote, E-Mails, was auch immer.“ Der Anwender gibt einfach Stichwörter in die Suche ein, das System liefert die Daten dank der eigens entwickelten Indizierung im Millisekunden-Bereich zurück und klappt daraufhin bei Bedarf weitere Informationsleisten aus, über die der Anwender dann weiter navigieren kann. Auch Informationen, die in das ­Unternehmen hereinkommen, werden indiziert: „Jedes einzelne E-Mail, samt Anhängen, PDF – alles wird indiziert, wie eben bei Google und ist damit einfach auffindbar.“

FAST ALLE KUNDEN VERWENDEN DIE SOFTWARE AUS DER CLOUD
Emasos wurde von Grund auf für die Cloud und Endgeräte jeglicher Art entwickelt, läuft daher auch problemlos auf verschiedensten mobilen Devices und wird von 95 Prozent aller Emasos-Kunden als Mietsoftware aus der Cloud verwendet. Bei Bedarf kann man die Software auch im eigenen Haus hosten, aber gerade die Tatsache, dass sie außer Internetfähigen Endgeräten keine weitere IT-Ausstattung brauchen, ist für viele der KMU-Kunden von Emasos so interessant. Die monatliche Miete hängt vom Umfang der Anforderungen ab und fängt bei 80 Euro pro Named User an.
Bedenken bezüglich Datenschutz und Performance in der Cloud haben seine Kunden Grausgruber zufolge nicht: „Auch KMU brauchen moderne IT-Unterstützung, damit sie sich auf ihr Geschäft konzentrieren können. Im Gegensatz zu großen Unternehmen können sie sich aber keine klimatisierten Räume mit eigenen Servern und eigener IT-Mannschaft leisten. Da gibt es fast keine andere Möglichkeit als SaaS und die Vorteile wiegen die Bedenken bei unseren Kunden bei weitem auf.“ Der Nebel um Cloud Computing hat sich inzwischen gelichtet: „Nicht ein Mal einem Tischler zum Beispiel muss ich heute noch erklären, was Cloud ist.“

Auch Beschwerden über Performance-Probleme gab es laut Grausgruber bisher noch nicht, was daran liege, dass sehr ressourcenschonend entwickelt wurde. „Unsere Software braucht wenig Datenübertragung und wir haben auch extra ein eigenes, schlankes Kommunikationsprotokoll entwickelt. Das ist eben keine Lösung, die schon vor zehn Jahren entwickelt und dann an die Cloud angepasst wurde, sondern sie wurde von Grund auf für die Cloud entwickelt.“ Im integrierten DMS ist auch Deduplicating enthalten, sodass Dokumente nur ein Mal abgelegt werden. Wenn zum Beispiel ein E-Mail mit einem Anhang herumgeschickt wird, dann ist das nur ein Mal im System abgelegt. „So wenig wie möglich Datenübertragung, so wenig wie möglich Speicher und so wenig wie möglich Prozessorleistung war die Devise bei der Entwicklung.“

BUSINESS-APPSTORE
Auch einen eigenen Appstore mit inzwischen rund hundert Business-Apps bietet Emasos an. Schnittstellen zu Buchhaltungsprogrammen finden sich da, eine App mit der man Point-Of-Sale-Geräte einbinden kann, Apps für die Rückmeldung von Produktionsaufträgen, Schnittstellen zu Zeiterfassungssystemen, etc. Auf eine App ist Grausgruber besonders stolz: Eine App für Eingangsrechnungen. „Die Rechnung wird dabei eingescannt, OCR-gelesen und unser Algorihtmus liefert automatisch den Lieferanten zurück, ob es eine Eingangsrechnung war oder eine Gutschrift sowie die Belegnummer und das Belegdatum, ordnet das direkt zu und legt die Eingangsrechnung anschließend auch gleich ab.“ (oli)


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