Ein Lebenszeichen von Suse

Der zu Raiffeisen Informatik gehörende IT-Dienstleister Comparex will heuer seinen Umsatz in Österreich von 67 Mio. auf rund 70 Mio. Euro steigern. [...]

In den letzten Jahren ist es hierzulande – besonders nach der Schließung der österreichischen Novell-Niederlassung – recht still um die Distribution Suse Linux Enterprise geworden. Der zu Raiffeisen Informatik gehörende IT-Dienstleister Comparex (ehemals PC-Ware) will daran nun etwas ändern.
Suse gehört heute zur Attachmate Group, zu der auch Attachmate, Netiq und Novell zählen. Novell hatte Suse 2004 übernommen und wurde wiederum 2011 von der Attachmate Group übernommen. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch Suse als eigenes Unternehmen von Novell abgespalten. Comparex Austria repräsentiert seit 2011 die drei Business Units Netiq, Novell und Suse in Österreich und managet die zugehörigen Distributions- und Partner-Channel. Der IT-Dienstleister ist für die Repräsentation der Marken und den gesamten österreichischen Vertrieb des Produktportfolios verantwortlich. Nach der Schließung der Novell-Niederlassung vor rund drei Jahren übernahm Comparex die Novell-Mitarbeiter.
Comparex will heuer seinen Umsatz in Österreich von 67 Mio. auf rund 70 Mio. Euro steigern und setzt dabei auch auf die Kooperation mit Suse, besonders was den Linux-Server betrifft. Derzeit erziele man in Österreich mit Linux-Server-Lizenzen rund 1,5 Mio. Dollar (1,143 Mio. Euro) Umsatz pro Jahr, so Comparex-Austria-Geschäftsführer Peter Kampf. „Ich würde gerne mit Serverlizenzen eine Summe von 3 Mio. Euro innerhalb der nächsten drei Jahre machen“, präzisierte er sein mittelfristiges Ziel.
„Derzeit ist Red Hat stärker am österreichischen Markt“, so Kampf weiter. Man müsse den Kunden von den Vorteilen der Suse-Produkte überzeugen. Laut Michael Jores, der bei Suse für die Märkte Deutschland, Österreich und Schweiz verantwortlich ist, sieht das international ähnlich aus: Die Nr. 1 am Linux-Server-Markt ist Red Hat mit einem Weltmarktanteil von rund 60 Prozent, Suse komme auf etwa 35 Prozent und alle anderen Anbieter würden sich im Bereich unter fünf Prozent bewegen. „Wir reklamieren aber für uns die Marktführerschaft bei geschäftskritischen Anwendungen im Rechenzentrum.“ Auch in der Fahrzeugindustrie sowie der Luftfahrt- und Rüstungsindustrie sei Suse Marktführer, so Jores.
Dass der Linux-Server-Markt eine Nische ist, zeigen die Zahlen für den österreichischen Gesamtmarkt. „Wir schätzen, dass der Linux-Markt in Österreich zwischen 10 und 15 Mio. Euro beträgt.“ Allerdings wachse dieser Markt jährlich um 10 bis 15 Prozent, erklärte Kampf. Das große Thema der Branche sei derzeit die Migration weg von Unix-Servern, sagte Jores. Über 90 Prozent der Projekte seien Migrationen von Unix zu Windows oder Linux, Wechsel von Windows zu Linux oder umgekehrt seien selten. Für die x86-Prozessor-Architektur seien Windows und Linux die zwei dominanten Betriebssysteme, wobei auf Linux 5 bis 7 Prozent der weltweit installierten Server-Betriebssysteme entfallen. (rnf/apa/aw)


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