Christian Leopoldseder, Managing Director Austria von Asseco Solutions, erklärt im Interview mit der COMPIUTERWELT, warum Asseco Solutions ein geeigneter Digitalisierungspartner für die digitale Transformation von Unternehmen ist. [...]
Für welche Unternehmen und warum ist Asseco eine gute Wahl für die Digitalisierung?
Aus meiner Sicht sind unsere Lösungen aus zwei Gründen eine gute Wahl für die digitale Transformation. Zum einen aufgrund unserer Technik: Im vernetzten Zeitalter genügt es nicht, eine Handvoll Funktionen für die Anbindung von Drittsystemen zur Verfügung zu stellen. Vielmehr muss die ERP-Lösung auch in der Lage sein, die großen Datenmengen, die in der Konsequenz vom System bewältigt werden müssen, effizient zu bearbeiten. Hierzu haben wir unsere Lösung bereits vor Jahren bis in den Kern auf die hohen Leistungsanforderungen des digitalen Zeitalters ausgelegt.
Zum anderen ist hier aus meiner Sicht unser Fokus auf Forschung und Entwicklung zu nennen. Seit Jahren arbeiten wir mit unterschiedlichsten akademischen Institutionen wie etwa dem Technikum Wien zusammen. So stellen wir sicher, dass wir mit unserer Lösung stets am Puls der aktuellsten technologischen Entwicklung bleiben.
Hilft Asseco seinen Kunden bei der digitalen Transformation auch in beratender Weise?
Wir sehen uns in diesem Kontext tatsächlich nicht als reiner Lösungslieferant, sondern vielmehr als Digitalisierungspartner für unsere Kunden. Viele Unternehmen spüren den Druck, stärker in digitale Prozesse und Modelle investieren zu müssen, doch besteht Ratlosigkeit, wo überhaupt begonnen werden sollte oder wie konkrete Vorgehensweisen aussehen könnten. Bereits an dieser Stelle unterstützen wir Interessenten im Rahmen eines Digitalisierungsworkshops, in dem wir gemeinsam mit dem Kunden Ideen sammeln und Potenziale ausloten. Der Kunde ist der Experte für seine Produkte und seine Prozesse, wir verfügen über die Praxiserfahrung anderer Digitalisierungsprojekte und sind die Experten für die Technik.
Natürlich unterstützen wir unsere Kunden anschließend auch bei der konkreten Umsetzung oder Weiterentwicklung der digitalen Geschäftsidee. Szenarien, die den Einsatz von künstlicher Intelligenz beinhalten, setzen wir derzeit beispielsweise in Form von Individual- oder Pilotprojekten mit unseren Kunden um – das beinhaltet auch Anwendungen, die über den sprichwörtlichen Tellerrand hinausgehen.
Wie sehr hat die Digitalisierung Asseco selbst beeinflusst und neue Geschäftsmodelle eröffnet?
Die Digitalisierung hat uns in der Tat sowohl intern als auch extern stark beeinflusst. Wie auch bei unseren Kunden haben sich durch die zunehmende Digitalisierung neue Geschäftsfelder für uns eröffnet. So bieten wir Kunden in Form des soeben erwähnten Beratungsgeschäfts auch eine Dienstleistung, die weit über die klassischen ERP-Services hinausreicht. Gemeinsam mit dem Kunden analysieren wir dessen Produkte und finden Möglichkeiten, diese durch digitale Technologie zu verbessern. So lassen sich gefertigte Maschinen etwa mithilfe unserer Industrie-4.0-Technik cloudfähig machen, wodurch der Hersteller die Möglichkeit erhält, seinen Endkunden ein stark erweitertes Funktionsportfolio zur Verfügung zu stellen.
Abgesehen davon haben wir natürlich auch intern einen Digitalisierungsprozess durchlaufen und setzen seither stark auf neueste Digitaltechnologie. So nutzen wir beispielsweise unsere KI-Lösung zur Sales-Unterstützung und Lead-Generierung auch selbst in unserem Vertrieb: Das System analysiert die öffentlich verfügbaren Informationen zu Unternehmen einer bestimmten Region und identifiziert so Kandidaten, bei denen besonders hohe Erfolgsaussichten bestehen. Ein weiteres neuronales Netz beobachtet daraufhin per Textverständnis die öffentliche Kommunikation des potenziellen Neukunden und hält die Sales-Mitarbeiter so bezüglich geeigneter Kontaktanlässe auf dem Laufenden.
In welchen Branchen sehen Sie das größte Potential beim Einsatz von KI? Gibt es bereits Lösungen mit Salesbeat-Knowhow?
Weit mehr als die jeweilige Branche entscheidet aus meiner Sicht die Art des Anwendungsfalls darüber, wie gut sich dieser für den KI-Einsatz eignet. Das größte Potenzial für die intelligente Technik besteht demnach in all denjenigen Bereichen, in denen es entweder darum geht, Datenmassen zu verarbeiten, die sich mit herkömmlichen Mitteln nicht bewältigen ließen, oder Zusammenhänge zu entdecken, die bisher unbekannt waren.
Ein Beispiel hierfür wäre die frühzeitige Erkennung von Anomalien im Fertigungskontext. In den meisten Predictive-Maintenance-Szenarien kamen in der Vergangenheit Schwellenwerte zum Einsatz: Nähert sich ein bestimmter Parameter diesem Wert, wird präventiv ein Alarm ausgelöst. Das Problem hierbei besteht jedoch darin, dass eine Maschinenstörung selten an nur einem Parameter festgemacht werden kann, sondern mit komplexen Parameterkonstellationen verbunden ist. Im ersten Schritt gilt es daher, diese überhaupt zu identifizieren – eine Aufgabe, die den Einsatz von KI unerlässlich macht.
In ähnlicher Weise kann KI auch dabei unterstützen, die Lagerhaltung durch die Analyse der dort relevanten Parameter zu optimieren, oder – wie bereits angesprochen – beispielsweise im Bereich Lead-Generierung aussichtsreiche Kandidaten zu identifizieren. In all diesen Szenarien setzen wir die KI-Expertise von Salesbeat ein und trainieren auf dieser Basis unser neuronales Netz individuell auf den jeweiligen Anwendungsfall hin.
Industrie 4.0 zeichnet sich durch Automatisierung und Vernetzung aus. Ganz wichtig ist hierbei der Bereich Security. Was hat Asseco hier im Angebot?
Security ist in der Tat ein ganz essentieller Aspekt der smarten Fabrik, der bei allen Überlegungen im Zentrum stehen muss. Bei den Daten, die unter den beteiligten Systemen ausgetauscht und in die Cloud übertragen werden, handelt es sich nicht selten um sensible Produktions- und Maschinendaten, die nicht nur in großen Konzernen ein attraktives Ziel für Cyberkriminelle darstellen können. Entsprechend vertreten wir jedoch die Ansicht, dass ein so kritischer Bereich ausgewiesenen Spezialisten überlassen werden muss. So arbeiten wir seit Jahren mit namhaften Partnern wie beispielsweise der CANCOM zusammen, um ein Höchstmaß an Sicherheit für die smarten Fabriken unserer Kunden erreichen.
Welche Lösungen bietet Asseco für die Smart Factory?
Im Smart-Factory-Kontext unterstützen wir Maschinenhersteller mit unserer Industrie-4.0-Lösung SCS. Diese ermöglicht es Unternehmen, ihre produzierten Maschinen – unabhängig von deren nativer Intelligenz – an die Cloud anzubinden und die übertragenen Betriebsdaten in Echtzeit zu analysieren und auszuwerten. Auf dieser Basis lassen sich dann beispielsweise die bereits angesprochenen Predictive-Maintenance-Szenarien realisieren oder auch die Grundlage schaffen für völlig neue, digitale Geschäftsmodelle.
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