Um den Wissensaustausch zwischen den knapp 300.000 Mitarbeitern zu fördern, hat die Deutsche Bahn mit Software aus Österreich ein Videoportal für die eigene Belegschaft eingeführt und spart damit Zeit und Aufwand beim Wissenstransfer. [...]
Um Wissen zu sammeln und gezielt zu verbreiten, hat die Deutsche Bahn AG einen weiteren Baustein in ihre bestehenden Wissensmanagementsysteme aufgenommen: Mit Hilfe des österreichischen Media-Asset-Management-Anbieters mediamid wurde eine Videoplattform nach dem Vorbild von YouTube geschaffen. Die Plattform dient dazu, die Mitarbeiter untereinander zu vernetzen, die Kommunikation zu fördern und Knowhow effizient zu verbreiten. Bei 300.000 Mitarbeitern ist dies eine nicht zu unterschätzende Herausforderung, die sich mit Videos leichter bewerkstelligen lässt: „Mit bewegten Bildern lassen sich auch komplexe Inhalte besonders gut darstellen und kommunizieren“, erklärt Nadine Moser, Verantwortliche bei DB Training, Learning & Consulting, dem Beratungs- und Qualifizierungsanbieter des DB-Konzerns, im Gespräch mit der COMPUTERWELT.
Auf Grund der über dreijährigen Erfahrung in der Unternehmenskommunikation mit der Media-Asset-Management-Lösung M@RS 6 von mediamid hat sich der DB-Konzern nach einer ausführlichen Recherche entschieden, das bestehende System auch für die Videoplattform einzusetzen: „Unsere Mediathek wird vor allem von Journalisten genutzt. Daher war es ein logischer Schritt, dieses bestehende System zu erweitern und M@RS 6 als Plattform für das Video-Projekt zu nutzen“, beschreibt Sven Solterbeck, Projektleiter bei DB Systel, dem ICT-Dienstleister des Bahnkonzerns, den Auswahlprozess aus IT-Sicht. „Wir hatten konkrete Vorstellungen, wie das Video-Portal aussehen sollte: Wichtig war vor allem ein möglichst einfach und übersichtlich gestaltetes Menü mit Such- und Hilfefunktionen, um die Benutzer zum Erstellen, Hochladen und Teilen von Videos zu animieren.“
„MEIN VIDEO“
Über das Videoportal „Mein Video“ können DB-Mitarbeiter nun selbstgedrehte Videoclips einfach uploaden, ansehen, suchen und teilen. Ebenso können Videos direkt aus YouTube eingebunden werden. Dabei stehen unterschiedliche Kategorien – zum Beispiel Technik, Berufsbilder, Mobilität und Logistik, Unternehmenskultur oder Veranstaltungen – zur Auswahl. Das Portal enthält auch Tags zu beliebten Themen und ermöglicht das Einbinden von Videos in andere Anwendungen wie Wikis. „Interessierten Geschäftsbereichen bieten wir zudem eigene Kanäle an. Damit können Inhalte nur jenen Benutzern des Portals zugänglich gemacht werden, für die sie bestimmt sind“, erklärt Solterbeck.
„Die Mitarbeiter entscheiden selbst, welche Inhalte für sie interessant sind und geteilt werden sollen. Neben der Darstellung von Arbeitsprozessen sind das häufig Berichte über Veranstaltungen oder die Präsentation von Teams, Themen und Personen“, sagt Moser. Wichtigste Voraussetzung: Alle hochgeladenen Videos müssen Bezug zum Arbeitsalltag haben. Videoclips hochladen dürfen alle DB-Beschäftigten, die an einem Medienkompetenz-Seminar von DB Training teilgenommen haben, denn dort lernen sie, wie sich mit einfachen Mitteln Videos erstellen lassen und welche rechtlichen Grundlagen von Bedeutung sind.
Moser und Solterbeck zufolge wird „Mein Video“ inzwischen bereits von zahlreichen Mitarbeitern genutzt – „Tendenz stark steigend“. Die Verbreitung von Fachwissen über die Videoplattform spart dem Konzern Zeit und Aufwand für den Wissenstransfer: „Die nutzergenerierten Inhalte gewinnen an Attraktivität und Wirkung, denn die Themen sind nun eng mit Personen und Kollegen verbunden“, erklärt Moser. „Mein Video ermöglicht unseren Beschäftigten auf anschauliche Weise, andere Bereiche des Konzerns kennenzulernen. Das ist speziell für jüngere Mitarbeiter, die noch nicht so viele Erfahrung haben, wichtig.“ (oli)
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