Der Kauf von Orange durch Drei verzögert sich weiter. [...]
Für die heimischen Mobilfunker heißt nun abwarten. Bis Ende November bleibt es nämlich unklar, ob es in Zukunft drei oder vier Betreiber auf dem heimischen Markt geben wird. Sowohl die EU-Kommission als auch die heimische Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) haben eine vertiefende Prüfung des geplanten Kaufs des Handynetzbetreibers Orange durch den kleineren Mitbewerber Drei (Hutchison 3G Austria) eingeleitet. »Ich bin optimistisch, dass es im Endeffekt einen Sieg der Vernunft gibt«, erklärte Drei-Österreich-Chef Jan Trionow. Das Unternehmen will sich nicht verunsichern lassen, obwohl die Regulierer den Deal in einer Phase 2 genauer prüfen wollen. In der Vergangenheit haben eine Reihe von Wettbewerbshütern, Konsumentenschützer und Konkurrenten Bedenken geäußert, dass die Übernahme zu Preissteigerungen für die Kunden führen könnte. Drei benötige laut Trionow die Frequenzkapazitäten von Orange, um in den nächsten Jahren die rasant wachsenden Datenmengen über mobiles Breitband abwickeln zu können. »In zwei Jahren ist die Decke erreicht«, so Trionow. Dann könne man mit dem durch den Boom von Smartphones und Tablets ausgelösten exponentiell steigenden Datenbedarf nicht mehr fertig werden. Er sieht daher auch die Infrastrukturpolitik gefragt.
Bis Ende September hat Drei nun die Möglichkeit, im Verfahren der EU-Kommission Auflagen anzubieten. Man sei auch durchaus zu Auflagen bereit, so Trionow. Der Deal steht und fällt laut Trionow mit dem Verkauf von der Billigmarke Yesss, den man brauche, um den Orange-Kauf zu stemmen. Drei bezahlt insgesamt 1,3 Milliarden Euro an die Verkäufer, bekommt aber von A1 für Yesss 390 Millionen Euro und bezahlt somit rund 900 Millionen Euro netto. (cb)
Be the first to comment