Einfluss der IT-Leiter steigt weiter

Laut einer aktuellen Erhebung von KPMG wird der Einfluss der CIO und IT-Leiter innerhalb der Geschäftsleitung der Unternehmen immer größer. 87 Prozent der befragten IT-Manager haben angegeben, direkt an die Geschäftsführung zu berichten. [...]

Die Rolle der CIO und IT-Leiter ist schon seit vielen Jahren im Wandel. Mit der fortschreitenden Digitalisierung in den Unternehmen scheint auch die Bedeutung der IT-Leiter für den Geschäftserfolg immer mehr zu steigen. Der CIO entwickelt sich zunehmend zu einem Chief Digital Officer (CDO). Die IT ist immer weniger für den Systemerhalt und immer mehr für die Entwicklung neuer Geschäfsprozesse und -felder zuständig.

Das zeigt auch eine aktuelle Studie: Bei der jährlichen CIO Survey 2016 von Harvey Nash in Kooperation mit KPMG werden weltweit Führungskräfte der Technologiebranche zu aktuellen Trends befragt. Mehr als je zuvor zeigen die Ergebnisse eine Steigerung des Einflusses der Chief Information Officers. Die Mehrheit der IT-Führungskräfte (87 Prozent) berichtet direkt an die Geschäftsführung. Im Vergleich zu den Ergebnissen des Vorjahres zeigt sich ein Anstieg um zehn Prozent. Jene, die direkt an die Unternehmensleitung berichten, sind auch am zufriedensten – knapp 90 Prozent bezeichnen ihre Arbeit als erfüllend.

Die Ergebnisse der Studie weisen außerdem auf, dass zwei Drittel (63 Prozent) der CIO ihren Fokus auf IT-Projekte legen, mit denen Einnahmen erzielt werden. Der Rest der Befragten (37 Prozent) verfolgt wiederum das Ziel, Geld einzusparen. Die Bedeutung der traditionellen Aufgaben einer IT-Führungskraft ist in den letzten vier Jahren gesunken: die Lieferung stabiler IT-Leistungen um 27 Prozent, die Steigerung der betrieblichen Effizienz um 16 Prozent.

VIELFÄLTIGER AUFGABENBEREICH

„Die Rolle der CIO entwickelt sich in viele unterschiedliche Richtungen. Die Bedrohung durch Cyberattacken, die Entwicklung von Innovationen gemeinsam mit der Geschäftsleitung – heutzutage sind die Herausforderungen vielfältiger als je zuvor“, sagt KPMG Partner Michael Schirmbrand. Vom traditionellen IT-Feld seien viele Aufgaben bereits weit entfernt – Anpassungsfähigkeit, Einfluss und ein klarer Kopf sind heutzutage mehr denn je gefragt.

KPMG Director Klaus Schatz beschreibt die Situation folgendermaßen: „Wir erleben die Entwicklung eines ‚kreativen CIO‘, der ein technologischer und unternehmerischer Stratege ist und Geschäftsmodelle entwickelt. Dieser CIO erlebt einen Wandel – weg vom Aufrechterhalten des Betriebs hin zur Schaffung von einem Mehrwert für das Unternehmen.“

Trotz der Tatsache, dass CIO kreativer werden und ihr Einfluss steigt, sind knapp zwei Drittel (65 Prozent) der Meinung, dass ein Fachkräftemangel ihr Unternehmen daran hindert, mit den Entwicklungen Schritt zu halten. Um dies auszugleichen und möglichst flexibel zu bleiben, gewinnt Outsourcing zunehmend an Bedeutung. Die Hälfte der CIO plant in diesem Jahr mehr Geld für Outsourcing auszugeben. Zehn Prozent der kleineren Unternehmen werden drei Viertel ihres Teams mit befristeten Arbeitskräften besetzen. Dieser Wert ist fünfmal so hoch wie jener von großen Unternehmen.

Die Anzahl der weiblichen IT-Führungskräfte ist innerhalb des letzten Jahres um ein Drittel gestiegen – von sechs Prozent auf neun Prozent. Ein Drittel der Umfrageteilnehmer berichtet bereits von einer offiziellen Initiative zur Diversität. „Hier besteht weiterhin enormer Aufholbedarf“, so Schirmbrand abschließend. (aw)


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