Die hochgesteckten Erwartungen für Social Software in Unternehmen sind vom Tisch und machen realistischeren Erwartungen Platz. [...]
In den vergangenen zwei Jahren mussten Marktforscher ihre Prognosen für das Wachstum bei Enterprise Social Software um rund 50 Prozent zurücknehmen. 2012 noch hatte beispielsweise die IDC dem Segment ein gemitteltes jährliches Wachstum von 42 Prozent für die folgenden fünf Jahre auf ein Volumen von 4,5 Milliarden Dollar im Jahr 2016 vorhergesagt. Heuer beziffert das Institut das CAGR aber nur noch mit 23 Prozent, woraus ein Marktvolumen von nur noch 2,3 Milliarden Dollar bis 2018 resultiert. „Das hat sich dramatisch abgesenkt“, räumt die IDC-Analystin Vanessa Thompson ein. Ein Grund dafür ist allerdings aus Social-Sicht positiv – Social- und Collaboration-Funktionen werden über kurz oder lang in alle Anwendungen und Tools eingebaut, was die Abhängigkeit von Standalone-Social-Software reduziert. „Aber das wird eine sehr lange Zeit dauern“, gibt Thompson hierbei zu bedenken.
Insgesamt verbreite sich Enterprise Social Networking nicht vergleichbar viral wie im Consumer-Markt zum Beispiel Facebook oder das business-orientierte LinkedIn. Rückblickend sollte das auch nicht allzu sehr überraschen: „Der Wachstum des Markts für Enterprise Social Software liegt klar hinter dem anfänglichen Hype zurück. Der Markt reift inmitten von Konsolidierung und Integration“, konstatiert Philipp Karcher, Analyst bei Forrester. „Die Akzeptanz steigt aber jedes Jahr, weil Enterprise Social eine Standardkomponente im Mitarbeiter-Werkzeugkasten wird.“ Trotzdem kämpfen viele Unternehmen (in einer aktuellen Forrester-Umfrage 55 Prozent) bei Social Software noch mit grundlegenden Probleme von Akzeptanz und Aktivität – oft liegt das daran, dass solche Tools ohne Geschäftsziel eingeführt wurden und werden. (idg/cb)
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