Enterprise-Software im Wandel

Trends wie hybride Cloud-Umgebungen, die Nutzung von Subskriptionsmodellen statt Kauf von Softwarelizenzen und die Verbreitung von Enterprise Mobile Apps verändern die Art und Weise, in der Unternehmen Applikationen beziehen und verwenden. [...]

Chris Wolf, Chief Technology Officer bei VMware, hat im vergangenen Jahr eine Tendenz zu Multi-Cloud-Strategien beobachtet, die sich seiner Einschätzung nach 2015 verstärken wird. „CIO wollen die Flexibilität nutzen, die hybride Cloud-Umgebungen bieten“, sagt Wolf. Mit dieser Einschätzung ist der VMware-Manager nicht allein. Auch viele andere Anbieter erwarten, dass Unternehmen 2015 verstärkt externe Cloud-Services mit ihrer hausinternen Private Cloud integrieren, um schneller zu werden, die Kosten zu senken und einen höheren Servicelevel zu erreichen. Hand in Hand mit dieser Entwicklung geht die Tendenz, dass Anwender statt Lizenzen zu kaufen, im großen Stil auf Subskriptionsmodelle wechseln. Das erwartet unter anderem Engin Kirda, Mitgründer und Chief Architect des Security-Anbieters Lastline: „Die Abrechnung von Pro-User- und Pro-Jahr-Gebühren kommt auch für Enterprise-Software und ersetzt Pauschalpreise für Lizenzen und teure Software-Vorinstallationen für proprietäre Hardware.“

Ein weiterer großer Trend ist die rasante Zunahme von Enterprise Mobile Apps. Mobiles CRM wird dabei eines der Themen sein, die Enterprise-Software auf mobilen Endgeräten zum Durchbruch verhelfen. „Die Mitarbeiter von Unternehmen halten sich immer seltener in ihren Büros und immer häufiger beim Kunden auf“, sagt Michael DeFranco, Gründer und CEO von Lua, einem Anbieter von Messaging-Lösungen. „Lösungen wie CRM oder BPM, die mobil einsetzbar sind, werden essenziell.“ Allerdings müsse das Design optimal auf die Bedürfnisse und das Verhalten mobiler Nutzer abgestimmt sein.
„Beim Thema ERP werden Plattformen wie SAP HANA oder Oracle In-Memory Application vor allem im Großkundenmarkt den Unterschied zur Konkurrenz ausmachen“, sagt Glenn Johnson, Senior Vice President bei Magic Software Enterprises, einem Anbieter von Anwendungs-, Mobility- und Integrationslösungen. „In dem Maße, in dem der Hype um Big-Data-Lösungen zunehme, werde es für ERP-Anbieter, die keine In-Memory-Lösungen haben, schwieriger. „Grund dafür ist, dass ERP-Systeme immer flexibler sein und die Einbindung neuer Einkaufs-, HR- und Kundenservicelösungen ermöglichen müssen“, ergänzt Michael Golz, Senior Vice President und CIO von SAP America.

Data Warehousing und Business Intelligence waren lange die Domäne einiger weniger Anbieter von proprietärer Software. Das hat sich geändert. „In den vergangenen zehn Jahren haben sich Techniken wie Hadoop oder später auch Apache Spark als preiswerte Open-Source-Alternativen etabliert, die sowohl vom Maßstab als auch von der Raffinesse her alles mitbringen,
um große Datenmengen analysieren
zu können“, beobachtet Ali Ghodsi, Mitgründer von Databricks. 2015 werde diese und andere Open-Source-Software noch tiefere Spuren in der Enterprise IT hinterlassen. „Das Hadoop-Ökosystem soll bis 2020 einen Gesamtwert von 25 Milliarden Dollar erreichen“, beruft sich Ghodsi auf Marktforscher. Und Spark werde inzwischen von mehr als zehn Anbietern vermarktet, darunter Größen wie SAP, Oracle, Microsoft und Teradata.

„2015 werden Business-Intelligence-Lösungen so gut aussehen wie sie funktionieren – und so gut funktionieren wie sie aussehen“, sagt James Richardson, Business-Analytics-Stratege bei Qlik. „Unternehmenskunden verlangen BI-Lösungen, die einfach zu nutzen sind: Self-Service-Lösungen. Visualisierung ist der Schlüssel dafür. Indem Daten in einfach zu erfassende Graphen und Charts aufgelöst werden, können User die Inhalte schnell und auf natürliche Art erfassen. Damit werden die Barrieren zwischen den Menschen und ihren Daten beseitigt“, so der Qlik-Manager. (idg/oli)


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