Entwicklungen heimischer Hochschulen

Ein kleiner Überblick soll die Anstrengungen von Hochschulen, Produkte und Technologien zu entwickeln, um vielfältige, teils gesellschaftliche Probleme lösen zu können, exemplarisch darstellen und vor den Vorhang holen. [...]

An heimischen Fachhochschulen und Universitäten werden regelmäßig zahlreiche Produkte oder Technologien entwickelt. So auch etwa an der TU Wien, die in Sachen Patente oder Prototypen führend ist: Beim letzten Patent- ranking 2013 konnte die TU Wien mit 16 Patenten mit den innovativsten Firmen mithalten. Nur vier österreichische Firmen konnten 2013 mehr Patente anmelden als die TU Wien. „Insgesamt wurden 2014 25 Patente für die TU Wien erteilt, davon elf in Österreich. Nur diese elf sind für die Statistik des ÖPA relevant. Welchen Platz wir damit im ÖPA-Ranking 2014 einnehmen, wissen wir natürlich noch nicht, da wir die Zahlen anderer Einrichtungen und Unternehmen nicht kennen“, erklärt Peter Karg vom Research & Transfer Support der TU Wien im Gespräch mit der COMPUTERWELT.

Auch was Prototypen angeht, ist die TU Wien federführend: Bei der Prototypenförderung „PRIZE 2014“ hat eine Fachjury 13 Projekte ausgewählt – sechs davon sind an der TU Wien angesiedelt, bei einem weiteren ist die TU als Partner beteiligt. Ein Projekt betrifft z.B. Hardware-Trojaner. Hier werden Methoden entwickelt, mit denen Strukturen eines Schaltungsentwurfs nach potenziellen Hardware-Trojanern durchsucht werden können. Der überwiegende Teil der Patentanmeldungen kann laut Karg den Bereichen Umwelt, Energie, Materialien, Medizintechnik, Regelungstechnik, Sensoren und Analysengeräte sowie Bioverfahrenstechnik zugerechnet werden.

FH TECHNIKUM WIEN
Die FH Technikum Wien betreut Projekte in vier Forschungsschwerpunkten. So wurde im Bereich E-Health beispielsweise  eine Schuheinlage entwickelt, die Schlaganfallpatienten bei der Genesung helfen soll. Aktuell werde im von der FFG geförderten Projekt an einer Weiterentwicklung des Systems gearbeitet. Am Josef Ressel Zentrum für Verifikation von eingebetteten Computersystemen wiederum wird daran gearbeitet, die Zuverlässigkeit von Embedded Systems zu erhöhen. Ein Forschungsbereich im Bereich Erneuerbare Energien ist u.a. das Thema Kleinwindkraftanlagen, die sich auch für den Einsatz in urbanen Gebieten eignen. Auf diesen Ergebnissen aufbauend startet  im Sommer ein weiteres Forschungsprojekt zu diesem Thema. Auch im Schwerpunkt Tissue Engineering passiert an der FH recht viel, aktuell wird mit dem Projekt Cartiscaff versucht, eine bessere Knorpelregeneration zu erreichen.

Auch Studierendenprojekte florieren, so werden etwa im Rahmen des Studiengangs Informatik Websites evaluiert – zum Beispiel die Usability des öffentlichen Portals buergerkarte.at.

FH OBERÖSTERREICH
Die FH OÖ ist mit 14 Millionen Euro F&E-Umsatz die forschungsstärkste heimische FH. Hier wird Forschung groß geschrieben und es gibt zahlreiche aktuelle Projekte: So hat etwa die Forschungsgruppe Embedded Systems am Campus Hagenberg Hightech-Jonglierbälle entwickelt, die via Crowdfunding finanziert und vermarktet werden. Die „Juggglow“ können dabei nicht nur Jongliermuster erkennen. Über die dazugehörige App ist es z.B. auch möglich, Lichteffekte einzustellen und Erfolge mit Freunden zu teilen. „Wir haben Juggglow komplett an der FH entworfen. Jetzt bringen wir unsere Jonglierbälle auch tatsächlich auf den Markt“, so Projektleiter Josef Langer.

FH ST. PÖLTEN
Auch die FH St. Pölten ist sehr umtriebig, was Entwicklungen angeht. So wird etwa mit Upribox ein von der Initiative Netidee geförderter Prototyp entwickelt, der den Schutz der Privatsphäre im Internet garantieren und anonymes Surfen ermöglichen soll. „Mobilot“ wiederum ist eine Basis für mobile Informationssysteme, Städte- oder Museumsführer und andere Applikationen und wird vom Department Medien und Digitale Technologien entwickelt. Auch die älteren Generationen sind Zielgruppe von Forschungsbemühungen, so wurde etwa ein Prototyp zum Online-Schnapsen für Senioren entwickelt, um sozialer Isolation gegenzuwirken. Gemeinsam mit Masterstudierenden aus dem Bereich Digitale Medientechnologien wurde zudem beispielsweise ein Second Screen Framework entwickelt.  (mi)


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