Bereits zum siebten Mal fand Mitte November 2014 die ERP Future statt. Dieses Jahr wurde die Fachtagung an der FH Vorarlberg in Dornbirn durchgeführt. Die diesjährige Veranstaltung war wieder in Research-, Summit- und Business-Event gegliedert. [...]
Die ERP Future Research ist eine Plattform und Forschungskonferenz für Betriebswirte, Wirtschaftsinformatiker und Informatiker zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex Enterprise Systems, wie etwa ERP, Business Intelligence, Business Process Management, Dokumenten-Management und Supply Chain Management. Nach der Forschungskonferenz fand am Abend der ERP Future Summit statt. Der Summit ist die Übergangsveranstaltung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.
Die Wichtigkeit von Forschung und Ausbildung im Bereich Enterprise Systems wurden in der Begrüßung zum Summit von Oskar Müller (Rektor Fachhochschule Vorarlberg) und in der Eröffnung von Kurt Promberger (Leiter des Institutes für Strategisches Management, Marketing und Tourismus an der Universität Innsbruck) unterstrichen.
Diesem Umstand wurde seitens der Veranstalter Rechnung getragen und so konnten Studenten des MCI Management Center Innsbruck, der Fachhochschule Vorarlberg aber auch der HTL Dornbirn bei der ERP Future teilnehmen. Norbert Gronau (Leiter des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik und Electronic Government an der Universität Potsdam) hat in der Keynote zum Thema „Auswahl und Einführung von ERP-Systemen: Herausforderungen und Best Practices“ ausgehend von seiner langjährigen unabhängigen Beratertätigkeit dargelegt, welche Tücken in Enterprise Systems Projects berücksichtigt werden sollten. Interessant war in dieser Keynote zudem, dass die Auswahlgründe für ein neues ERP-System längst nicht mehr in dessen Architektur oder der zugrundeliegenden Technologie liegen, sondern in der Funktionalität, Flexibilität und Anpassbarkeit.
An die Entscheidungsträger gerichtet war der Appell, sich einerseits von einem unabhängigen Berater, wenn schon nicht in der Evaluierungs-, dann spätestens in der Implementierungsphase, begleiten zu lassen, und grundsätzlich eine ROI-Berechnung als Entscheidungsbasis zu erstellen, um die Effizienz des zu implementierenden Systems zu berechnen. Mit dem ersparten Geld ist der externe Berater schnell bezahlt und die weiteren Einsparungen durch ein neues ERP-System offenkundig.
HOCHRANGIGE PODIUMSDISKUSSION
Die anschließende Podiumsdiskussion zwischen Vertretern der Wirtschaft, Wolfgang Honold, Getzner Textil AG, und Ludwig Rupp, Privatkäserei Rupp, der Wissenschaft und Lehre, Manfred Vogt, FHV, und der Praxis, Christoph Weiss (SIS Consulting) bildeten den Höhepunkt der Veranstaltung und gleichzeitig den Abschluss des ersten Veranstaltungstages.
Der Business-Event am zweiten Veranstaltungstag war als Informationsveranstaltung für Anwender konzipiert. Führende ERP-Anbieter, diesmal auch einige Vertreter aus Vorarlberg, präsentierten ihre Sicht der Zukunft von ERP-Systemlandschaften und deren Weiterentwicklungen in Unternehmen.
ERP-PROJEKTE SIND ORGANISATIONSPROJEKTE
Der Business-Event wurde eingeleitet durch den Fachvortrag „ERP Projekte – Herausforderungen für Anbieter und Kunden“ von Christoph Weiss, der seit vielen Jahren Erfahrung auf dem Gebiet ERP hat, einerseits als Anwender und IT-Leiter in verschiedenen Unternehmen, andererseits, nachdem er die Seiten gewechselt hat, als unabhängiger Unternehmensberater mit Fokus auf ERP-Projekte. Seine klare Botschaft lautet: ERP-Projekte sind nicht in der IT anzusiedeln, es sind Organisationsprojekte, die nur dann erfolgreich sein können, wenn dies allen beteiligten und betroffenen Personen in der Organisation bewusst ist. Weiters ist es notwendig, dass die Unternehmensführung auch Verantwortung für dieses Projekt übernimmt.
Darüber hinaus bricht Weiss eine Lanze für die Implementierung eines Systems mit so wenig wie möglich Anpassungen an Userwünsche, mit einem kleinen Seitenhieb auf die Anbieter, Systeme zu entwickeln, die im Standard implementierungsfähig sind und Anpassungen unnötig machen. Er nimmt in diesem Punkt aber auch die User in die Pflicht: Er vertritt die Ansicht, dass User, bevor sie Anpassungen fordern, die Möglichkeiten des neuen Systems kennenlernen und sich mit diesen profund vertraut machen sollen.
Im Anschluss daran hatten die Aussteller die Möglichkeit, die Aufmerksamkeit der zukünftigen Kunden auf ihre Messestände und Vorträge zu lenken. Die besondere Herausforderung dabei war, dass dies innerhalb von zwei Minuten mithilfe von maximal drei Präsentationsfolien zu geschehen hatte, wobei sich gezeigt hat, dass es oftmals gar nicht viele Worte braucht, um alles zu sagen. Der Nachmittag des Business-Event wurde getragen von Fachvorträgen der Aussteller und wurde außerdem auch intensiv genutzt für angeregte Diskussionen und gegenseitiges Kennenlernen in den Pausen.
ERP BOOKLET 2015
Wie sieht der ERP-Markt in Österreich aus? Welche Leistungen und Vorteile bieten die Anbieter? Um diese Frage zu beantworten, hat SIS Consulting im vergangenen Jahr das „ERP Booklet 2014“ erstmalig als ERP Future Sonderedition veröffentlicht. Das Booklet gibt überdies einen Überblick und weiterführende Informationen zu ERP-Herstellern und ausgewählten ERP-Implementierungspartnern.
Aufgrund der großen Nachfrage wurde auch heuer eine aktuelle Version gestaltet, die dieser Tage auf den Markt gekommen ist. In kompakter und fundierter Art und Weise soll das ERP Booklet 2015 den Lesern eine Marktübersicht über Leistungsspektren und Schwerpunkte der ERP-Anbieter präsentieren.
Die Aufbereitung der Informationen in einer standardisierten Form ermöglicht Anwendern eine schnelle Orientierung bei der Suche nach geeigneten Anbietern aber auch eine solide Vergleichbarkeit. Die bereitgestellten Rahmendaten sollen bei der Marktsondierung unterstützen und aufwendige Recherchen eingrenzen. Weitere Informationen zum ERP Booklet 2015 sowie eine direkte Bestellmöglichkeit finden Sie auf www.erp-booklet.com. (pi/aw)
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