„ERP stärker in Prozesse integriert“

Im Interview mit der COMPUTERWELT spricht oxaion-Geschäftsführer Markus Hufnagl über die Anforderungen an ein modernes ERP-System, das mehr denn je bestehende Probleme des Fachkräftemangels und was es mit dem Begriff Modula auf sich hat. [...]

Markus Hufnagl, Geschäftsführer von oxaion. (c) oxaion
Markus Hufnagl, Geschäftsführer von oxaion. (c) oxaion

Wie hat sich das Geschäft von oxaion 2018 entwickelt und welche Ziele haben Sie für das neue Jahr?

2018 war für oxaion ein Jahr geprägt von großem Wachstum und von bedeutendem technologischem Fortschritt. So konnte oxaion im Herbst einen der größten Einzelaufträge der Firmengeschichte verzeichnen. Die Firmengruppe Hoyer, eines der größten konzernunabhängigen Mineralölunternehmen Deutschlands mit 1.700 Beschäftigten, 100 Standorten, 200 Tankstellen und mehr als 1.000 Fahrzeugen hat sich für oxaion entschieden. Gleichzeitig haben wir unsere Firmengruppe erweitert, sodass wir ab sofort auch BDE, MDE, MES und QS-Lösungen aus eigener Hand und in das ERP integriert anbieten und somit Lösungen bis auf die Shop-Floor-Ebene bereitstellen.

Planen Sie neue Niederlassungen und ein Plus bei Mitarbeitern?

Wir haben in den letzten zwei Jahren neue Niederlassungen in Dresden und Landshut eröffnet. Aufgrund der geographischen Nähe und der Achse Wien – Wels – Landshut ist das Betreuungsnetzwerk in Österreich und Bayern noch enger gewoben. Bei den Mitarbeitern planen wir in Österreich einen Aufbau von vier Stellen die bereits ausgeschrieben sind. Wir suchen zwei Software – Entwickler, einen BI-Spezialisten und einen Vertriebsmitarbeiter und laden alle interessierten Leser ein, sich per Mail an karriere@oxaion.at zu bewerben.

Wie schwierig gestaltet sich das? Ist der Fachkräftemangel noch immer ein großes Thema oder hat sie Lage etwas beruhigt?

Die Situation ist so schwierig wie nie zuvor – besonders in Oberösterreich. Wir haben in unserem Bundesland viele innovative IT-Unternehmen die enorm wachsen. Gekoppelt mit der Tatsache, dass aus unserem Bildungssystem viel zu wenig Informatiker heraus kommen ergibt sich jährlich eine Lücke von mehreren hundert benötigten, aber nicht vorhandenen IT-Kräften. Abwechslung und Eigenverantwortung wird bei uns groß geschrieben.

Wohlfühlfaktoren, wie ein flexibles und attraktives Arbeitsumfeld mit einem familiären Betriebsklima sind nicht nur Schlagworte, sondern werden auch so gelebt. Dadurch gelingt es uns Mitarbeiter zu finden und bestehende zu halten.

Bei oxaion fällt in letzter Zeit immer wieder das Schlagwort Modula? Was hat es damit auf sich und wie können Kunden davon profitieren?

MODULA bündelt die Technologie-, Projekt- und Markterfahrung von mehreren erfolgreichen Softwareanbietern in den Bereichen ERP und MES, die sich auf die Anforderungen des Mittelstandes in der DACH-Region spezialisiert haben. Wir als MODULA unterstützen unsere Kunden bei der digitalen Transformation und stellen als IT-Strategen sicher, dass sich die Kunden auf einem zukunftssicheren Fundament bewegen, weil Sie bereits heute die richtigen Entscheidungen für die Zukunft treffen können. Modula denkt nicht in den üblichen Softwarekategorien. Wir gehen immer vom Ganzen aus und gestalten integrierte Prozesse für maximale Durchgängigkeit im Workflow bis an die Maschine. Wir trennen nicht zwischen Resourcenplanung (ERP) und Fertigungsmanagement (MES), sondern liefern die umfassende Plattform vom Bedarfsverursacher bis zur Fertigmeldung in Produktion oder Versand. Modula heißt für unsere Kunden: ein Budget, eine Verantwortlichkeit, ein durchgängiger Support und alle Vorteile moderner, zukunftssicherer IT-Prozesse und Infrastrukturen aus einer Hand. MODULA, das sind mehr als 40 Lösungen, 1100 Kunden in 35 Ländern und 45.000 Anwender.

Welche Neuerungen dürfen Kunden im ERP-System von oxaion kurz- bis mittelfristig erwarten?

Aktuell fertig geworden ist die neue CRM-App für Android und iOS. Highlight von 2019 ist unser neuer HTML-5 Client. Kunden können sich dann entscheiden, ob sie den bewährten Java-Client oder den neuen web-basierten Client nutzen möchten. Und natürlich kommt eine Fülle an neuen Funktionen: So gibt es mit oxaion open 5.1. eine eigene Konsolidierungslösung, eine automatisierte Make or Buy Logik, eine Schnittstelle zu Cleverreach, neue BI-Dashboards und vieles mehr.

Das ERP-System von oxaion wurde 2018 zum ERP-System des Jahres gewählt. Worauf führen Sie diesen Erfolg zurück und hat sich das auch bei der Akquise von Neukunden positiv ausgewirkt?

Der Wettbewerb um das ERP-System des Jahres brachte erneut einen großen Erfolg für oxaion. Nachdem wir 2017 zum Sieger für die Branche »Projektdienstleister« gewählt wurden, erhielten wir 2018 die Auszeichnung in der Kategorie Medizintechnik. Besonders gute Ergebnisse erzielte oxaion bei den Kriterien Ergonomie, Technologie und Integrationsumfang sowie Forschung und Entwicklung. Ebenfalls hoch bewertet wurden Einführungsmethodik und Brancheneignung. Darüber hinaus lobte die Jury die Zusammenarbeit des Herstellers mit Hochschulen zur technologischen Weiterentwicklung der Software.

Letztes Jahr fand die hundertprozentige Erfüllung der regulatorischen Anforderungen in der Medizintechnikbranche die Zustimmung der Fachexperten und gab den Ausschlag zum Titelgewinn in dieser Bewertungskategorie. Bei der Akquise hat sich besonders bewährt, dass wir mit oxaion easy Medtech eine kostengünstige Einstiegsversion auf den Markt gebracht haben. Zusätzlich hilft uns am Markt, dass Medizintechnik-Unternehmen gesetzlich verpflichtet sind spätestens dieses Jahr Ihre Computersysteme nach DIN EN ISO 13485 und der neuen MDR zu validieren. Das geht mit oxaion sehr einfach und schnell und daher konnten bereits mehrere Projekte gewonnen werden.

Das ERP-System gilt als eines der wichtigsten Tools in jedem Unternehmen. Was muss ein modernes ERP-System mitbringen und wie kann man Kunden die Angst vor Upgrades oder einer kompletten Modernisierung des bestehenden Systems nehmen?

ERP-Systeme sind heute wesentlich stärker in die Prozesse integriert als früher. Gleichzeitig werden die Anforderungen technischer Natur an ERP-Systeme größer. Ein ERP-System dient immer mehr als Schaltzentrale oder Integrator, welches viele Daten und Systeme miteinander verbindet. Daher scheuen viele Unternehmen einen Wechsel. Bei oxaion arbeiten dutzende Entwickler in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess an der Modernisierung unserer Lösung. So haben wir durch die oxaion Extensions eine Möglichkeit geschaffen, dass kundenspezifische Modifikationen gemacht werden können, die aber trotzdem zu hundert Prozent releasewechselfähig und sogar von einer Kundeninstallation in eine andere portierbar sind. Zusätzlich bieten wir mit unseren Managed Services zu fixen Sätzen Dienstleistungspakete an, die den Kunden von vielen Sorgen befreien, indem wir von oxaion regelmäßig die Updates bzw. Releasewechsel oder sogar den kompletten Betrieb übernehmen.


Mehr Artikel

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

News

KI ist das neue Lernfach für uns alle

Die Mystifizierung künstlicher Intelligenz treibt mitunter seltsame Blüten. Dabei ist sie weder der Motor einer schönen neuen Welt, noch eine apokalyptische Gefahr. Sie ist schlicht und einfach eine neue, wenn auch höchst anspruchsvolle Technologie, mit der wir alle lernen müssen, sinnvoll umzugehen. Und dafür sind wir selbst verantwortlich. […]

Case-Study

Erfolgreiche Migration auf SAP S/4HANA

Energieschub für die IT-Infrastruktur von Burgenland Energie: Der Energieversorger hat zusammen mit Tietoevry Austria die erste Phase des Umstieges auf SAP S/4HANA abgeschlossen. Das burgenländische Green-Tech-Unternehmen profitiert nun von optimierten Finanz-, Logistik- und HR-Prozessen und schafft damit die Basis für die zukünftige Entflechtung von Energiebereitstellung und Netzbetrieb. […]

FH-Hon.Prof. Ing. Dipl.-Ing. (FH) Dipl.-Ing. Dr. techn. Michael Georg Grasser, MBA MPA CMC, Leiter FA IT-Infrastruktur der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (KAGes). (c) © FH CAMPUS 02
Interview

Krankenanstalten im Jahr 2030

Um sich schon heute auf die Herausforderungen in fünf Jahren vorbereiten zu können, hat die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) die Strategie 2030 formuliert. transform! sprach mit Michael Georg Grasser, Leiter der Fachabteilung IT-Infrastruktur. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*