Salzburg Research zeigt erstmals, dass sichere Mehrfachnutzung von vorhandener Breitband-Infrastruktur möglich ist: Man kann verschiedene Dienste im Gigabit-Bereich auf der bestehenden Glasfaser-Infrastruktur nutzen. [...]
Das Salzburger Forschungsinstitut Salzburg Research präsentiert beim Energieversorger Nahwärme Eugendorf GmbH erstmals ein voll funktionsfähiges Software-Defined Networking-Netzwerk (SDN), über das Endkunden angebunden werden. Mittels SDN können verschiedene Internetdienste und Anwendungen sicher und zuverlässig über eine gemeinsam genutzte Telekommunikationsinfrastruktur laufen.
„Die Multikom Austria hat mit Nahwärme Eugendorf vorausschauend Glasfaserkabel verlegt, über die wesentlich mehr Datenmengen fließen können“, sagt Josef Neuhofer von Nahwärme Eugendorf. Durch Software-Defined Networking lässt sich das vorhandene Glasfasernetz des Energieversorgers nun auch von anderen Unternehmen nutzen, um eigene Services darauf anzubieten. „Telekommunikationsunternehmen sind in der Lage, ultraschnelles Internet und Anwendungen wie Web-TV anzubieten, gleichzeitig können Gemeinden beispielsweise den Wasserzähler ablesen und dergleichen mehr“, sagt Projektleiter Thomas Pfeiffenberger von Salzburg Research. „Mehrere unterschiedliche Unternehmen können ihre eigenen Dienste, und zwar auch Hochdatenraten im Bereich von mehreren Gigabit, parallel über eine einzige Infrastruktur laufen lassen – ohne sich gegenseitig zu behindern oder die Übertragung sicherheitstechnisch zu gefährden.“
SICHERHEIT ALS HERAUSFORDERUNG
In bestehenden Kommunikationsnetzen war die gemeinsame Nutzung der Übertragungskapazität durch verschiedene Dienstanbieter bisher nicht möglich bzw. nicht gewünscht. Gründe dafür sind Sicherheitsüberlegungen sowie die Komplexität von Netzwerkkonfiguration und -management.
Durch die Forschungsarbeit von Salzburg Research wurden Möglichkeiten einer robusten und sicheren Smart-Grid-Kommunikation im WAN-Bereich mittels Open-Flow-Technologie ausgelotet. „Die Trennung der Übertragungskapazität mittels SDN ermöglicht uns eine zuverlässige Isolierung der Kommunikationsverbindungen, um die bestehende physikalische Infrastruktur auf eine sichere und vergleichsweise einfach handhabbare Weise zu nutzen“, erläuterte Projektpartner Martin Herbst vom Salzburger Unternehmen Multikom Austria. „Die Technologie ist ausgereift. Im Glasfasernetz der Nahwärme Eugendorf konnten wir erstmals in Österreich den Nachweis der Machbarkeit mit Kundenanbindung erbringen“, erklärt Pfeiffenberger abschließend. (pi/wf)
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