„Erstklassige IT-Ausbildung im Land“

SPAR ICS ist ein Shared Service Center der SPAR Österreich Gruppe und wird als ein Leuchtturmprojekt für die strategische internationale Zusammenarbeit, Entwicklung und Verantwortung bewertet. [...]

Was sind die Stärken des IKT-Standortes Salzburg?
Andreas Kranabitl:
Salzburg glänzt als attraktiver IKT-Standort, da hier viele international erfolgreiche Unternehmen ihren Hauptsitz haben. Die zentrale Lage im Herzen von Europa bietet sich für eine internationale Zusammenarbeit mit Ländern in Zentral- und Südosteuropa sehr gut an und die direkten Verkehrsverbindungen nach Ost-, Süd- und Westösterreich erleichtern die Kommunikation mit unseren 1.500 Outlets enorm. Salzburg bietet darüber hinaus eine erstklassige IT-Ausbildung in den HAK-Klassen mit IT-Schwerpunkt, den Bachelor-/Masterstudiengang Informationstechnik & System-Management an der FH-Salzburg und Angewandte Informatik an der Universität Salzburg.
 
Wo gibt es Aufholbedarf?
Die Wichtigkeit der IT in Verbindung mit der globalen Digitalisierung muss in den Köpfen der Gesellschaft verankert und das Bewusstsein dafür geschaffen werden. Internationale Verflechtungen gestalten sich durch den technischen Fortschritt einfacher und schneller. Für die IT-Branche bedeutet dies agiles und proaktives Handeln im Hinblick auf IT-Lösungen und IT-Prozesse. Aufholbedarf gibt es zudem auch in der Verfügbarkeit der Bandbreiten. Österreich liegt im Europavergleich hinsichtlich der durchschnittlich verfügbaren Bandbreite für Downloads maximal im Mittelfeld. Die Vernetzung ist daher von sehr hoher Bedeutung, um unseren Kunden lokale Services anbieten zu können.
 
Wie war das abgelaufene Geschäftsjahr und was erwarten Sie für 2015?
Wir sind mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr sehr zufrieden. Wir stellten uns den Herausforderungen und konnten als IT Valued Business Partner die Erwartungen der Kunden mit innovativen Lösungen übertreffen. Dies verdanken wir ganz besonders unseren über 380 engagierten und kompetenten Mitarbeitern. Im Jahr 2014 nahmen wir an einem Evaluierungsprogramm des strategischen Partnerunternehmens NetApp teil, einem Programm, welches nur wenigen ausgewählten Kunden weltweit zur Verfügung steht. Bei dieser Gelegenheit wurden neueste Speichertechnologien untersucht und teilweise auch verbessert. Für diese Kooperation erhielten wir den „NetApp Innovation Award 2014“.
Im Hinblick auf die rasant steigende Verfügbarkeit von IT-Lösungen haben wir eine Digitalisierungsstrategie bis 2020 konzipiert. Wir beschäftigen uns intensiv mit Digital Revolution und Themen wie Big Data, Cloud und Smart Retail.
Insgesamt konnten wir 2014 unser Projekt-Delivery wieder steigern und in der Positionierung der IT im Unternehmen wichtige Schritte vorwärts machen, weil wir uns auf Verlässlichkeit, Leistungsfähigkeit, Agilität und strategische Entwicklungen konzentriert haben.
 
Wie beurteilen Sie den Mangel an IT-Fachkräften in Salzburg?
Der IT-Fachkräftemangel ist kein aktuelles Problem, es war schon immer eine Herausforderung kompetentes Personal zu finden. Wir suchen bereits seit zehn Jahren nach den Top IT-Mitarbeitern. Die SPAR-Gruppe hat mit der SPAR ICS eine eigene IT-Gesellschaft geschaffen, jedoch werden wir als solche nur bedingt wahrgenommen. Um dem entgegen zu wirken und die Arbeitgeberattraktivität zu steigern, haben wir das SPAR ICS Branding kreiert, worauf wir uns in Zukunft auch mehr fokussieren werden.
Wir bieten neuen Fachkräften eine riesige Auswahl an IT-Jobs in der Software-Entwicklung, ITIL, Projektmanagement, Applikationsmanagement und in allen Facetten der Technologie, wie Datenbank, Storage etc., sowie interne Aufstiegsmöglichkeiten. Für unsere Mitarbeiter gibt es ein unschlagbares Ausbildungsprogramm. Wir legen sehr viel Wert auf persönliche und berufliche Weiterbildung, daher haben wir mit der ICS Academy ein maßgeschneidertes Programm geschaffen.

Für welche Technologien/Lösungen erwarten Sie heuer eine verstärkte Kundennachfrage?
Cloud Computing ist heutzutage gefragter denn je. In der Private Cloud haben wir die Möglichkeit, verschiedene ERP- und Business-Lösungen für unsere internationalen Gesellschaften und Partner zur Verfügung zu stellen. Kurze Reaktionszeiten und Synergieeffekte werden dadurch erreicht, sodass Wettbewerbsfähigkeit und Flexibilität gegeben sind.
Digital Retail spielt dabei eine wichtige Rolle. Die Digitalisierung im Handel besteht nicht nur aus den populären E-Commerce-Inhalten, sondern betrifft beinahe alle internen und externen Retail-Prozesse in allen Unternehmensbereichen. Direkter Kontakt mit den Kunden mit Hilfe von Mobile und Digital Services sind im Digital Retail für die Kundenzufriedenheit von großer Bedeutung. Wir beschäftigen uns proaktiv mit der Digitalisierung und treiben strategische Entwicklungen an, um in der neuen Retail Ära eine führende Position einzunehmen.

Was war Ihr Vorzeigeprojekt 2014?
Die Migration der SAP Business Warehouse Infrastruktur auf HDS-Technologie. Mit rund 25 TB in-memory-Kapazität und 800 TB Plattenspeicher im Hintergrund ist dies die bisher größte von Hitachi Data Systems konzipierte HANA-Lösung. Unseren ersten Gehversuch haben wir mit dem CRM-System gemacht. Das war für sich betrachtet schon ein Benchmark – das neu einzuführende SAP CRM System haben wir von Beginn an gleich auf der HANA-Datenbank aufgesetzt und im selben Atemzug unser Mitarbeiterrabattsystem darauf implementiert. Die 2,5 Monate Durchlaufzeit war sehr sportlich aber auch sehr riskant und wurde letztlich aufgrund der perfekten Umsetzung mit dem SAP Quality Award belohnt. Das große Highlight war aber die Migration unserer beiden SAP BW Systeme auf HANA. Einerseits haben wir ein komplett neues Migrationsverfahren der SAP zur Anwendung gebracht, mit dem wir nicht nur die Migration von Oracle nach HANA abgewickelt haben, sondern gleichzeitig auch ein Systemupgrade und eine Unicode-Konvertierung vorgenommen haben – in einem einzigen Schritt an einem verlängerten Wochenende! Andererseits war die Größe der migrierten Systeme für sich gesehen schon außergewöhnlich. Mit der neuartigen HANA Speichertechnologie und der HDS-Plattform im Hintergrund haben wir auch noch eine Datenreduktion um den Faktor 4 erzielt. Dafür wurde uns der HDS EMEA Innovation Award verliehen.
Für die bestehenden Systeme SAP Finance/Controlling/Human Resources laufen Evaluierungsprojekte für die mittelfristige Umstellung auf HANA.


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