Der Tag der Weiterbildung stand heuer unter dem Motto "Neue Arbeitswelten – neue Lernwelten". Dazu gab es zahlreiche Vorträge und unter anderem eine Diskussionsrunde von ipcenter.at, die zeigte, wie wichtig Weiterbildung für Unternehmen und Mitarbeiter ist. [...]
Der Tag der Weiterbildung wurde heuer zum sechsten Mal von der Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung (PbEB) und ihren Partnern veranstaltet und stand unter dem Motto „Neue Arbeitswelten – neue Lernwelten“. Mit dem Tag der Weiterbildung möchte die PbEB ein Zeichen setzen: Bildung und Weiterbildung sollen in Politik und Gesellschaft den Stellenwert erhalten, den sie verdienen. Über 1.000 Interessenten besuchten dabei Vorträge oder Ähnliches zum „Tag der Weiterbildung“ am 4. Juni.
Bei der von ipcenter.at veranstalteten Diskussionsrunde zum Thema „Arbeitswelten 3.0: Erwachsenenbildung im Spannungsfeld zwischen branchen- und unternehmensspezifischen Qualifikationen“ postulierte Geschäftsführer Laszlo Kovacs zu Beginn: „Der Wert von Unternehmen liegt in den Köpfen der Mitarbeiter.“ Sandra Micko, HR-Leiterin von Microsoft Österreich, gab dabei allerdings zu bedenken, dass „Menschen, die von der Schule oder Universität kommen, noch lange nicht fertig“ seien. „Es liegt daher in der Verantwortung der Unternehmen, Mitarbeiter kontinuierlich auszubilden und in ihrer Entwicklung zu begleiten.“ Zur Grundausstattung entwicklungsfähiger Mitarbeiter zählen – über spezifische Fachkenntnisse hinaus – Engagement, Eigeninitiative und soziale Kompetenz. Auch Petra Draxl, Geschäftsführerin des AMS Wien, bestätigt: „Die fachliche Qualifizierung ist gerade bei der Zielgruppe, die wir in Wien betreuen, sehr wichtig. Bei der persönlichen Kompetenz sind vor allem Engagement, Flexibilität und der Wille zur Mobilität gefragt.“
Österreichs Unternehmen stehen Bildung dabei durchaus offen gegenüber: 87 Prozent gelten als sogenannte weiterbildungsaktive Unternehmen. Ein Beispiel dafür ist Microsoft, wo es Entwicklungspläne für Mitarbeiter gibt. „Wir haben eine 70/20/10 Lernphilosophie. 70 Prozent der Weiterbildung passiert, indem wir tun, was wir tun, 20 Prozent wird mithilfe von Vorgesetzten und Coaches erarbeitet, und rund zehn Prozent betrifft tatsächlich formale Trainings.“
Um Erwachsene ins Arbeitsleben zu integrieren, geht das AMS Wien neue Wege. Petra Draxl erachtet sogenannte Implacements als wesentlich: „Wir gehen aktiv auf Betriebe zu und versuchen, Kooperationen zu schließen.“ Dabei können Unternehmen auch jene Skills definieren, die sie konkret suchen. Der Trend geht jedenfalls in Richtung Individualisierung: Bildungssuchende kommen mit klaren Vorstellungen und Zielen. Die Trainer werden immer mehr zu Lernbegleitern, wobei lebendiges und nachhaltiges Lernen im Vordergrund steht. Ein weiterer klar spürbarer Trend ist die serielle Weiterbildung: Menschen, die sich weiterbilden, tun das immer wieder – entsprechend dem Prinzip des Lebenslangen Lernens. (pi/mi)
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