Es fehlen digitale Strategien

Accenture hat den Wachstumskurs der Top-Unternehmen des Landes analysiert. Die schlechte Nachricht: Sie schrumpfen. Auf die Digitalisierung abgestimmte Geschäftsmodelle könnten helfen. [...]

Der Wachstumsmotor Österreichs ist ins Stottern geraten. Neue Wachstumsimpulse braucht das Land – und mit ihm die hundert größten heimischen Unternehmen Österreichs. Das ist das Ergebnis der Accenture-Studie „Österreichs Top100 im digitalen Wettbewerb“. Die Umsatzzuwächse, mit denen die Firmen sich aus der Krise des Jahres 2009 befreit haben, sind Vergangenheit. Die Umsätze der österreichischen Top100 sanken im Jahr 2013 um sechs Prozent. Accenture sieht die digitale Transformation der Unternehmen als Ausweg aus der Wachstumsschwäche. In der Studie hat Accenture untersucht, welche Rolle die Digitalisierung als Wachstumsimpuls einnehmen kann. Der Digitalisierungserfolg entscheidet sich danach in drei Hauptfeldern: digitaler Strategie, digitalen Angeboten und digitalen Prozessen. Untersucht hat Accenture den Fortschritt in den Top100 mit einem erstmals veröffentlichten Digitalisierungsindex. Bewertet wurden darin die Aktivitäten in allen drei Hauptfeldern mit Punkten von 1 bis 4. Im Durchschnitt erzielten die Top100 mit der Note 1,84 eine bislang geringe Digitalisierung. Die Branche Kommunikation, Elektronik und Hightech hat mit einem Notendurchschnitt von 2,34 die beste Bewertung unter den Wirtschaftszweigen erhalten. Accenture hat drei Faktoren identifiziert, die unabdingbar für eine erfolgreiche Digitalisierung der Top100-Unternehmen sind: digitale Strategien, digitale Angebote und digitale Prozesse.

DIGITALE STRATEGIEN

Entscheidend für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Top100-Unternehmen werden Accenture zufolge digitale Strategien sein. Mit ihnen müssen sich die Topmanager der neuen Logik der digitalen Märkte stellen. Dank digitaler Strategien können Wachstumspotenziale in angrenzenden oder auch ganz neuen Märkten erschlossen werden und sich auf die künftig erfolgsentscheidenden Stellen in der Wertschöpfungskette fokussieren – insbesondere sind das digitale Services, die als neue Schnittstellen zum Kunden fungieren.

DIGITALE ANGEBOTE

Mit neuen Technologien können bestehende Produkte über intelligente Services zu neuen, smarten Lösungen reifen. Mit ihnen sollten die Top100 die neuen Schnittstellen zum Kunden möglichst umfassend besetzen. Im digitalen Zeitalter werden Produkte als Verknüpfungen zum Kunden verstanden, als intelligente Lösungen generieren sie in intelligenten Netzen kontinuierlich Daten über das Nutzungsverhalten. Diese Daten müssen gespeichert und analysiert werden. Aus den so gewonnenen Informationen können Produkte und Lösungen noch gezielter auf die jeweiligen Anforderungen zugeschnitten werden. Es können auch weitere Kundenbedürfnisse erkannt und entsprechende Services angeboten werden. Die Möglichkeiten gehen weit über die Customization hinaus. Die Kundenbeziehung endet nicht mehr in den Verkaufsstellen, sondern findet nun jederzeit und überall statt.

DIGITALE PROZESSE

Mithilfe der Digitalisierung vieler interner Prozesse können sich Unternehmen in schlankere, effizientere, flexiblere und agilere Einheiten verwandeln und somit zusätzlich ihre Wettbewerbsposition verbessern. Im digitalen Zeitalter wird dabei aber nicht nur auf die Unternehmenseffizienz insgesamt, sondern zunehmend auch auf die Effizienz kleiner Teams oder sogar einzelner Mitarbeiter abgestellt. Das Unternehmen kann nun jeder Abteilung oder sogar jedem einzelnen Mitarbeiter neue Tools und Prozesse in die Hand geben, die individuell deren Produktivität steigern. „Ohne digitale Strategie und digitale Geschäftsmodelle wird es kein Wachstum und keine neuen Marktanteile mehr geben“, so Klaus Malle, Country Managing Director Accenture Österreich. (rnf/cb)


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