Oxaion zählt zu den führenden Anbietern von ERP-Komplettlösungen für den Mittelstand. In den beiden ERP-Lösungen oxaion business solution und oxaion open stecken mehr als 30 Jahre Entwicklungserfahrung. Markus Hufnagl ist Geschäftsführer von oxaion. [...]
Was sind aus Ihrer Sicht die Stärken des IKT-Standortes Oberösterreich?
Markus Hufnagl: Eindeutige Stärken des IKT-Standortes sind die österreichischen Bildungseinrichtungen – also die Universitäten, Fachhochschulen (z.B. Hagenberg) und IT-spezifischen Schulen. Eine weitere Stärke sind die äußerst innovativen österreichischen IKT-Unternehmen und deren ausgezeichnete Führungskräfte.
Wo gibt es Aufholbedarf?
Die universelle Verfügbarkeit leistungsfähiger und moderner IKT-Technologien ist der Motor für die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Unternehmen. Wir sind eine postindustrielle Wissensgesellschaft. Bei vielen Unternehmern und vor allem in der Politik ist dieses Verständnis noch nicht „angekommen“. Es muss ein neuer Innovationsgeist her! Bildung ist noch mehr in den Vordergrund zu rücken, aber auch im Bereich der Forschung und Entwicklung muss investiert werden. Wir brauchen international anerkannte und international besetzte Bildungs- und Forschungseinrichtungen. Außerdem brauchen wir mehr Unterstützung für Startups. Dies beginnt bei Gründerwerkstätten, geht über bessere rechtliche Rahmenbedingungen bzw. Steuererleichterungen und endet bei innovativen Finanzierungsmethoden wie zum Beispiel Crowd Funding oder Seed Funds.
Wie war das abgelaufene Geschäftsjahr für Ihr Unternehmen und was haben Sie für Erwartungen für 2015?
Das abgelaufene Geschäftsjahr war geprägt von sehr unterschiedlichem Kundenverhalten. Je nach Branche wurde entweder investiert bzw. optimiert, oder es wurden Investitionen aufgeschoben. Unter dem Strich war das Investitionsverhalten sehr zurückhaltend. Wir von oxaion konnten glücklicherweise in unserem Kerngeschäft wachsen. Für heuer sehe ich die wirtschaftliche Entwicklung ungefähr gleich bzw. rechne ich mit etwas mehr Wachstum und daher mehr Investitionsbereitschaft.
Wie beurteilen Sie den Mangel an IT-Fachkräften in Oberösterreich und wie wirkt er sich auf Ihr Geschäft aus?
Der Mangel an IT-Fachkräften und der Brain Drain behindern das Wachstum der österreichischen IT-Branche inzwischen massiv. Neben einem größtmöglichen Bildungsangebot müssen mehr junge Menschen für die technischen Berufe – im Besonderen Informatik und Mathematik – begeistert werden. Ich sehe auch hohe Chancen mehr Frauen für die technischen Berufe zu begeistern.
Für welche Technologien/Lösungen erwarten Sie heuer eine verstärkte Kundennachfrage?
Für ein Jahr ist das schwer zu beantworten, aber Schlagworte wie Industrie 4.0 oder Mobility sind in aller Munde. Ich selbst erwarte in den nächsten Jahren einen Innovationsschub aufgrund des Internet of Things. IoT sagt zwar per Definition aus, dass wir durch Computer in unserem täglichen Leben unterstützt werden – allerdings wird das erst für die kommenden Generationen wirklich zum Alltag gehören. Für die nächsten Jahre sehe ich das Thema IoT als offensichtlichsten Treiber für unsere Branche, da die Vorteile für den Nutzer und für Unternehmen schnell und deutlich erkennbar sind.
Was war Ihr Vorzeigeprojekt in den letzten zwölf Monaten?
Wir haben in den letzten Monaten einige Neukundenprojekte erfolgreich abgeschlossen. Das wichtigste Projekt war jedoch ein internes Projekt: Wir haben mit Jänner 2015 die neue Oberfläche unseres ERP-Systems vorgestellt. Wir bieten jetzt eine der modernsten Benutzeroberflächen der Branche an. Als besonderes Highlight wurde oxaion zu einem Social-ERP-System erweitert. So kann man nun innerhalb des ERP-Systems zu Daten und Prozessen über Pinnwände mit anderen Benutzern online kommunizieren. Dies und das neue integrierte Dokumentenmanagement werden von Interessenten und Bestandskunden hervorragend angenommen. (red.)
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