„Es fehlt die praktische Ausbildung“

HATAHET ist ein renommiertes IT-Beratungsunternehmen mit dem Fokus, das Wachstum von Unternehmen durch den Einsatz von Produktivitätslösungen zu unterstützen. [...]

Nahed Hatahet, Geschäftsführer & Business Development bei HATAHET.

Was sind aus Ihrer Sicht die Stärken des IKT-Standortes Wien?
Nahed Hatahet:
Die IKT-Landschaft insbesondere in Wien ist überschaubar klein und ist damit etwas Besonderes. Es besteht aus einem guten Netzwerk, und handelnde Personen kennt man vor allem, wenn man länger in einem spezialisierten Beratungssegment tätig ist. Als jemand, der viel und gerne mit Menschen im Unternehmensumfeld zu tun hat, sind das für mich eindeutig Geschäftsvorteile. Darüber hinaus nimmt Wien sicherlich in Österreich eine zentrale Rolle ein, was das IKT-Business betrifft, auch wenn das Business auch zu einem nicht unerheblichen Anteil flächendeckend abgewickelt wird. Nicht zuletzt auch für internationale Verbindungen zeigt Wien seine Stärken – nicht umsonst halten sich in Wien die namhaftesten Unternehmen einen Standort, mit denen man sehr gut kooperieren kann.

Wo gibt es Aufholbedarf?
Als Berater für Produktivitätslösungen leben wir neben unserem Software-Geschäft sehr stark vom Beratungsumfeld und unterstützen Unternehmen bei der Einführung von digitalen Lösungen. Begleitet natürlich mit Maßnahmen zur Steigerung der Benutzerakzeptanz durch Anpassung von Arbeitsweisen und Umgang mit der neuen digitalen Welt. Unsere hochqualifizierten Berater bilden wir dabei selbst aus, denn am österreichischen IKT-Markt herrscht akuter Fachkräftemangel. Es fehlt an Spezialisierung und qualifiziertem Personal mit entsprechender praktischer Ausbildung. Und dann wären da auch noch die unheimlich hohen Lohnnebenkosten. So attraktiv der IKT-Standort Wien auch ist, es wäre an der Zeit, hier eine Erleichterung für Unternehmen herbeizuführen. Mehr, glaube ich, muss man dazu nicht sagen.   

Wie war das abgelaufene Geschäftsjahr für Ihr Unternehmen, und was haben Sie für Erwartungen für das aktuelle Geschäftsjahr?
Wir hatten ein erfolgreiches Jahr und erwarten noch die entsprechenden budgetierten Umsätze für das letzte Quartal. Aufgrund der aktuellen Einschätzung des Marktes und des letzten Jahres in unserem Segment glauben wir, dass es so bleiben wird, tendenziell leicht steigend. Das neue Cloud-Business braucht seine Zeit und das Thema Datenschutz wird nach wie vor viel diskutiert. Der große Hype kam im vollen Umfang nie wirklich beim Kunden an, außer dass man weiß, dass das die Zukunft sein wird. Wir erwarten in unserem Business-Umfeld die nächste Microsoft SharePoint Version im Jahr 2016 – fast immer ein  Garant für eine erhöhte Anfragehäufigkeit.

Wie beurteilen Sie den Mangel an IT-Fachkräften in Wien, und wie wirkt er sich auf Ihr Geschäft aus?
Wie bereits erwähnt, herrscht in unserem spezialisierten Umfeld ein wirklich akuter IT-Fachkräftemangel, und das führt zwangsweise zu einem langsameren Wachstum. Unternehmen müssen dadurch vermehrt in interne Ausbildungsprogramme investieren und Mitarbeiter praxisorientiert vorbereiten. Dies führt zu höheren Ausgaben und längerem Onboarding, bis neue Mitarbeiter vollständig einsatzbereit sind.
Erschwerend kommen die neuen Cloud-Technologien dazu und die damit benötigte Langzeit-Erfahrung, die solch ein  Business mit sich bringen soll. Cloud verlangt eine andere Denkweise von IT, und im kommenden hybriden Business muss man beide Welten kennen und vor allem in die Beratung miteinbeziehen. Es fehlt an qualifizierten und praktisch ausgebildeten Fachkräften genau in diesem Segment. In unserem Geschäft übernehmen die Unternehmen selbst, wie bereits erwähnt, die Ausbildung geeigneter IT-Fachkräfte – und natürlich auch das damit verbundene Risiko. Ohne diese anhaltenden Problematik könnten wir eine Spur schneller wachsen und in mehr Mitarbeiter investieren.

Für welche Technologien erwarten Sie heuer eine verstärkte Kundennachfrage?
SharePoint 2016 Server wird die Business Collaboration & Communication-Plattform-Bühne betreten. Seine hybriden Möglichkeiten sollen Kunden helfen, sich langsam mit Office 365 SharePoint Online anzufreunden. Verschiedene Dienste werden für einen hybriden Betrieb gerüstet sein, z. B. die hybriden Index- und Suchmöglichkeiten. Dies gilt auch für Microsoft Delve und Office Graph, welche in einem hybriden Betrieb zur Verfügung gestellt werden sollen.

Was war Ihr Vorzeigeprojekt in den letzten zwölf Monaten?
Als Referenz darf ich als sehr gutes Beispiel die Arbeiterkammer Oberösterreich nennen, die wir bei der Einführung einer auf Microsoft SharePoint basierenden Collaboration & Communication Plattform begleiten konnten. AKtiv, das neue Intranet der AK OÖ als Drehscheibe der Kooperation. Dabei wurde viel Wert auf möglichst einfache Bedienbarkeit mit Benutzer-Self-Service-Möglichkeiten für Zusammenarbeit und Funktionalität gelegt. In der Produktivitätsberatung und anschließenden Umsetzung und Begleitung war das zentrale Thema für die AK OÖ immer der Nutzen. Eine Herausforderung, die erfolgreich umgesetzt werden konnte. 


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