CSC, Interxion und VMware haben sich zusammengefunden, um Kunden den Einstieg in die Cloud zu erleichtern. Interessierte Unternehmen können eine Woche lang kostenfrei testen, wie die eigenen Anwendungen in einer Cloud-Umgebung performen. [...]
„In Österreich gibt es gegenüber der Cloud da und dort Vorbehalte, andere Länder sind da schon weiter. Daher hat Interxion die Idee geboren, ein Cloud Test Lab zu initiieren, wo Unternehmen die Möglichkeit haben, ihre Anwendungen eine Woche lang kostenfrei zu testen, um so die Berührungsängste zu überwinden“, sagt Martin Madlo, Manager Operations bei Interxion Österreich, im Gespräch mit der COMPUTERWELT. Der Colocation-Spezialist holte für diesen Zweck CSC und VMware mit an Bord. Das Ergebnis: Interessenten steht nun eine Einrichtung zur Verfügung, die auf VMware vCloud basiert und im Wiener Rechenzentrum von Interxion gehostet wird. Ansprechpartner und helfende Hand beim Testaufbau ist CSC. Zielgruppe sind laut Madlo „jedes Unternehmen, das plant, Cloud Services in der einen oder anderen Form zu nutzen – vom kleinen KMU bis zum größeren Unternehmen.“
Ein besonderer Aspekt des Cloud Test Labs ist, dass die Entscheidung dafür nicht irgendwo in der Marketing-Abteilung eines internationalen Headquarters fiel, sondern vor Ort in Österreich. Andreas Keisler, Head of GIS Austria + Eastern Europe bei CSC: „Ich kann nicht darauf vertrauen, dass eine globale Lösung überall so angenommen wird, wie sie irgendwo in einem Land ersonnen wurde, das hundert Mal größer ist als Österreich. Man muss Lösungen auf den jeweiligen Markt zuschneidern.“ Gerade in Österreich werde Individualität groß geschrieben: „Die heimischen Unternehmen wie etwa die zahlreichen Hidden Champions sind so erfolgreich, weil sie so agieren, wie sie agieren. Würden sie sich wie die anderen global aufstellen, würden sie ihre Schlankheit verlieren. Daher müssen wir ihnen mit unseren Lösungen helfen, das typisch Österreichische aufrechtzuerhalten: Lokale Kompetenz, lokale Schlagkraft und trotzdem in der Lage sein, auch global erfolgreich zu sein“, so Keisler. Alexander Spörker, Country Manager VMware Austria, ergänzt: „Unternehmen, die Cloud Services anbieten, sind selten in der Lage, auf individuelle Anforderungen einzugehen. Große Provider arbeiten mit Skalierung und haben Vorgaben. Jetzt können heimische Unternehmen die Möglichkeit nutzen, Individuelles zu testen. Und sie haben gleichzeitig den kompetenten Partner, die Lösung an individuelle Bedürfnisse anzupassen.“ Um den lokalen Aspekt der Lösung zu unterstreichen, nutzen die drei Unternehmen die Bezeichnung „Österreich Cloud“ – was einer zentralen Forderung österreichischer Firmen entgegenkommt: Ihre Daten sollen das Bundesgebiet nicht verlassen.
Dass Interxion, CSC und VMware zusammengefunden haben, ist kein Zufall, die drei Unternehmen kennen einander von diversen Projekten und langjährigen Kooperationen. Die Stärke der gemeinsamen Lösung sei unter anderem darauf zurückzuführen, dass sich jeder der Anbieter auf seine Kernstärken konzentriere, ohne das Gehege des anderen zu betreten. Madlo: „Interxion hat sich früh entschieden, auf dem physikalischen Layer der Infrastruktur-Services seine Kompetenz zu zeigen und nicht einen Schritt höher zu gehen, um Service Provider oder Systemintegrator zu werden.“ Analog dazu VMware: Laut Spörker betreibe der Virtualisierungsspezialist zwar selbst Cloud Center vor allem in den USA, in Österreich gebe es jedoch keine derartigen Pläne.
Die jeweiligen Kompetenzen will man nun im harmonischen Zusammenspiel österreichischen Kunden anbieten, was diese nicht nur beim Eintritt in das Cloud-Universum unterstützt, sondern auch helfen soll, generelle Probleme abzufedern: Aufbau und Pflege von Knowhow in einer zunehmend komplexer werdenden IT-Welt – siehe etwa das Problem Facharbeitermangel. Cloud bringt also nicht nur die Services selbst, sondern entlastet Unternehmen zudem in Sachen teurer Kompetenzen. Mit der Auslagerung in die Cloud erhält die IT-Abteilung außerdem die Kontrolle zurück, die sie durch hyperaktive Fachabteilungen verloren hat. „Es ist allerdings notwendig, sich von dem Gedanken zu lösen, im Computing-Bereich alles selber machen zu müssen“, so Andreas Keisler abschließend. (wf)
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