„Es geht in Zukunft um die Idee“

Der SharePoint- und Productivity-Spezialist HATAHET hat Künstliche Intelligenz und Bots für sein "Collaboration à la carte"-Konzept entdeckt. Die COMPUTERWELT sprach mit Gründer und Geschäftsführer Nahed Hatahet über den Nutzen der neuen Lösungen. [...]

Sie haben beim diesjährigen Global Azure Bootcamp in Linz das Bot-Thema präsentiert. Wie war die Resonanz?
Es war eine extrem gut organisierte Veranstaltung. Wir als HATAHET freuen uns sehr, dass wir als Sponsor und Vortragende das Event mit den Themen Microsoft Teams, Bots und Künstlicher Intelligenz unterstützen konnten – Themen, die sehr gut angekommen sind. Wir haben gemerkt, dass Bots und KI genau den Nerv der Zeit treffen. 
KI ist kein neues Thema. Warum ist der Hype gerade jetzt so groß?
Wir sind im KI-Zeitalter angekommen, weil wir zu viele Daten haben, um sie zu verstehen und zu verarbeiten. Weil die traditionelle Suche zu aufwändig geworden ist, brauchen wir Roboter, die uns dabei unterstützen. Ich habe mir unter anderem die Entwicklung von Watson genau angesehen. Vor zehn Jahren war die IBM-Plattform der Konkurrenz meilenweit voraus. Aber irgendwie hat IBM den Massenmarkt verpasst. Microsoft ist zwar später dran, geht aber aus meiner Sicht den richtigen Weg, da es KI für jedermann nutzbar macht. Und genau das ist der springende Punkt: KI war früher den Spezialisten vorbehalten, heute hat es quasi die breite Masse im B2B-Bereich erreicht. Ich glaube außerdem, dass eine Innovation erst dann richtig erfolgreich wird, wenn sie zur richtigen Zeit und entsprechend neu verpackt wird. Apple ist genau dadurch erfolgreich. Microsoft-CEO Satya Nadella verfolgt die gleiche Strategie und macht so viel Werbung zum Thema künstliche Intelligenz, dass man glauben wird, dass es Microsoft erfunden hat.
Was macht Microsoft konkret besser als der Mitbewerb? 
Microsoft bietet alles, was Unternehmen brauchen, um intelligente Bots zu entwickeln und dort einzusetzen, wo die Kunden oder Mitarbeiter kommunizieren – auf der Homepage des Unternehmens bis hin zu Microsoft Office 365 mit Teams, Skype, aber auch Slack – also ein Open Source-Konzept. Wie effizient und einfach das zu machen ist, haben wir beim Global Azure Bootcamp in einer Livedemo präsentiert. Das Clevere an der Lösung ist, dass das Ganze auf Microsoft Azure basiert. Damit lassen sich die Bot-Services ohne Server  betreiben.
Wie kommen Unternehmen in den Genuss der Bot-Services?
Die Reise in das KI-Zeitalter aus Microsoft-Sicht beginnt mit dem sogenannten Bot Framework, das als Schnittstelle dient zwischen dem Menschen, der einen Input gibt, und dem Bot, der antwortet. Je nach Anforderung lässt sich sehr schnell ein einfacher Bot bauen, etwa in Form eines Chatfensters, ein Formularbot oder ein proaktiver Bot. Am Backend stehen die sogenannten Cognitive Services als APIs. Hier gibt es etwa Services für die Erkennung von Alter, Gemütszuständen und Stimmen – all das lässt sich für die Bot-Intelligenz nutzen.
Welchen konkreten Nutzen haben diese Services?
Bots werden in unserem „Collaboration à la carte“-Konzept eine wichtige Rolle spielen. Wir arbeiten gerade an einem Bot, der alle Frage etwa zu einem neuen Intranet, das wir implementiert haben, beantworten kann. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir künftig mit dem Emotion-API messen, wie eine Antwort beim User ankommt, womit wir das System entsprechend optimieren können. Die Möglichkeiten von KI und Bots sind jedenfalls grenzenlos, die Technik dafür existiert bereits. Und genau das ist der springende Punkt: Es geht nicht mehr darum, zu wissen, wie man kognitive Dienste erstellt, sondern darum, wie man sie einsetzt, um einen Mehrwert für das Unternehmen zu generieren. Es geht in Zukunft also um die Idee. 
Wer trägt die Kosten für die Bot-Services?
Variante Eins: Ein Unternehmen besitzt ein Azure-Abo, wo das Bot-Service läuft. Variante Zwei: Wir bauen einen Bot und vermieten ihn an Unternehmen. Damit können Unternehmen mit geringstem Aufwand neue und clevere Services auf den Markt bringen. 
Viele Anbieter springen derzeit auf den KI-Zug auf. Was macht HATAHET anders?
Der wichtigste Unterschied zum Mitbewerb ist, dass wir nicht nur über Hypes und die Zukunft reden, sondern auch konkrete Lösungen bieten. Ich habe es schon immer als meinen Job gesehen, IT greifbar zu machen und das Potenzial so weit wie möglich auf die Straße zu bringen. Wir sind bereits als der SharePoint-Spezialist bekannt. Die gleiche Position möchte ich beim Thema KI und Bots erreichen, um weiterhin der Platzhirsch beim Thema Produktivität zu sein.  
Welche KI-Lösungen haben Sie bereits auf den Markt gebracht?
Obwohl Azure Bot Service und das Bot Framework derzeit noch in Preview sind, haben wir bereits einen „HataBot“ entwickelt. Damit können wir schon jetzt die Funktionsweise von Bots und beispielsweise den praktischen Einsatz beim Thema Collaboration zeigen – zum Beispiel bei unserer 10-Jahres-Feier am 18. Mai in Wien. 
Event: 10 Jahre HATAHET – 10 Jahre Produktivität
Am 18. Mai 2017 veranstaltet der Productivity-Spezialist HATAHET im Schloss Wilhelminenberg (Savoyenstraße 2, 1160 Wien) eine Zeitreise vom Intranet zum mobilen digitalen Arbeitsplatz der Zukunft. Neben Neuheiten rund um die Themen Office 365, SharePoint und Azure präsentiert das Team unter der Leitung von Nahed Hatahet das Microsoft Bot Framework, die vollautomatische Erstellung von Dokumenten aus Daten und Wege, wie Unternehmen jede Applikation einfach in den digitalen Arbeitsplatz integrieren können. 
Die Keynote hält Nahed Hatahet zu dem Thema »Warum Künstliche Intelligenz unseren Arbeitsalltag revolutionieren wird«. Weitere Vorträge sind: »Visuell orientierte Zusammenarbeit und Aufgaben organisieren«, »Chatbasierende Zusammenarbeit mit Teams und Bots« sowie »PowerApps und Flow: Die Macht Daten mobil nutzbar machen«. Den Abschluss der eintägigen Veranstaltung bilden die »Comedy Hirten« von Ö3, die schon jede Kabarett-Bühne Österreichs verunsichert haben. Weitere Infos unter www.hatahet.eu.

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