Mit den digitalen Möglichkeiten wird es nicht nur immer wichtiger, konstant am eigenen Wissen zu arbeiten, es verändert sich darüber hinaus auch die Art, wie sich Fachkräfte weiterbilden können. [...]
Die Digitalisierung verändert nicht nur Unternehmensprozesse, sondern verlangt auch von den Mitarbeitern, sich ständig mit neuen Technologien auseinanderzusetzen. Wie kann ETC davon profitieren?
Die Unternehmen wissen, dass sie Schritte Richtung Modernisierung setzen müssen und haben dazu mehr Mittel zur Verfügung. Der erste Schritt ist, dass in zeitgemäße Infrastrukturen investiert wird und hierbei dreht sich alles um Cloud-Technologie. Hier können wir auf der einen Seite mit Qualifizierung der IT-Partner punkten, die das Thema beraten und umsetzen sollen, aber zeitgleich auch mit der Qualifizierung der internen Mitarbeiter. Ein klassischer Systemadministrator von heute ist wahrscheinlich in fünf bis sieben Jahren nicht mehr am Arbeitsmarkt tätig. Weil eben der Server, den er bis jetzt administriert, den er gewartet hat und das Rechenzentrum, das er betreut hat, nicht mehr lokal im Haus ist, sondern in eine Cloud-Lösung eingebettet ist. Das heißt auch, dass die interne Weiterqualifikation der Kunden ein ganz massives Thema ist.
Wie hat sich das auf die Trainingsmethoden ausgewirkt, die Sie anbieten?
Die Digitalisierung macht natürlich auch nicht halt davor, was die ETC als Kern-Dienstleistung anbietet – nämlich Wissen zu vermitteln. Wir sprechen hier von der Digitalisierung des Lernens, Hybrid-Lernmodellen, oder vom Flipped Classroom, also einem umgedrehten Klassenzimmer. Das bedeutet den Schülern von morgen wird quasi online vieles beigebracht und im Klassenzimmer wird dann vermehrt praxisorientiert gearbeitet. Man hat also nicht mehr nur die klassischen Seminare, sondern man lernt zum Beispiel über Videos ein spezielles Knowhow und im Seminar gibt es dann Praxisübungen, Wissensaustausch mit den anderen und Problemstellungen. Das verstehen wir unter Hybridlernen. Man startet mit einer Interaktion, wo das soziale Gefüge wichtig ist, wo man miteinander spricht. Dann geht man in eine Videobild-Lernlösung hinein, wo man sehr viele Elemente, die entweder standardisiert oder individuell für den Kunden entwickelt werden, zur Verfügung hat. Und dann trifft man sich zu einem Workshop, wo die gelernten Inhalte nochmals überprüft, Fragen beantwortet werden und somit der Praxiseinsatz des Gelernten viel schneller im Alltag umgesetzt werden kann.
Die Digitalisierung ist auch an ETC nicht vorüber gegangen.
Richtig. Eine ETC macht heute nicht nur mehr das gesamte IT-Spektrum. Wir machen auch Trainings für Compliance, für Digital HR-Aufgaben, wir trainieren DSGVO-Grundlagen. Also wir sind mittlerweile nicht mehr in diesem klassischen IT-Segment allein beheimatet, sondern durch dieses digitale Mehrformat sind wir in der Lage, bei jedem Unternehmen jedes relevante Thema individuell anzubieten. Wir haben ein eigenes TV-Studio im Haus und bauen mit den Kunden gemeinsam ein Konzept, in dem klar festgelegt wird, welche Inhalte man online anbietet, welche Inhalte vor Ort mit Klassentraining oder mit virtuellem Klassentraining umgesetzt werden und wie das Reporting läuft. Also was braucht der Kunde schlussendlich, um nachweisen zu können, dass man alles getan hat, was notwendig ist, um die Mitarbeiter über diese gesetzlichen Rahmenbedingungen oder internen Richtlinien zu informieren.
Gibt es durch die Digitalisierung einen Mehrbedarf an Trainings?
Der Bedarf an Trainings ist merkbar gestiegen und ist im Technologiebereich sehr hoch. Es fehlt dezidiert an zeitgemäß ausgebildeten Fachkräften für Cloud-Technologien. Dieses Knowhow ist im Markt noch immer viel zu wenig vorhanden. Es ist heute klar, dass die Produktivität des Mitarbeiters massiv gesteigert werden kann, wenn er weiß, wie er seine Tools anwenden kann. Dadurch, dass die IT kein Cost-Center, sondern eine strategische Einheit ist, ist auch bei jedem CEO und CIO angekommen, dass die Tools, die man einführt, auch möglichst rasch und effizient zu den Mitarbeitern hinzubringen sind. Dadurch entsteht schließlich ein Wettbewerbsvorteil.
Welchen Stellenwert hat Weiterbildung?
Es wird immer wichtiger, dass ich konstant an meinem Wissen arbeite. Das kommt beim Unternehmen und beim Mitarbeiter gut an. Das ist auch ein Faktor im Bereich Jobsicherheit. Lernen wird auf einer neuen Ebene passieren: Nicht mehr punktuell sondern konstant. Mit den digitalen Möglichkeiten hat man keine Ausrede mehr. Ich kann jederzeit mein Wissen aktualisieren und kann mich wunderbar weiterentwickeln.
Be the first to comment