Am 5. Jänner 2023 wurde im Rahmen des European Green Deal die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) beschlossen. Eine Studie zeigt, dass viele Unternehmen noch immer vor einem Lösungschaos stehen und mehr Aufklärung benötigen. [...]
Die steigende Bedeutung von Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungsaspekten (ESG – Environment, Social and Governance) sowie der CSRD für Unternehmen werden durch globale gesetzliche Regelungen vorangetrieben. Doch die Umsetzung dieser Anforderungen entpuppt sich als für Unternehmen als große Herusforderung, wie eine aktuelle Studie des Düsseldorfer Marktforschungsinstituts Moweb Research zeigt, die von der Kölner Firma Ubirch in Auftrag gegeben wurde. Unternehmen stehen demanch vor einem unübersichtlichen Dschungel aus verschiedenen ESG-Tools, während klare Standards und einheitliche Richtlinien fehlen.
Die Studie, in der über 200 ESG-Verantwortliche aus verschiedenen Unternehmen befragt wurden, zeigt dass klare Standards fehlen. Obwohl bereits 73 Prozent eine ESG-Lösung in ihrem Unternehmen einsetzen, nennen im Mittel nur zwei der Befragten dieselbe. Und auch bei den genutzten Nachhaltigkeitsstandards gibt es ein großes Durcheinander.
Nicht ausreichend informiert
Von den Firmen, die an ihre Kunden Nachhaltigkeitsdaten senden müssen, fühlen sich überdies drei von fünf nicht ausreichend informiert, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. Diese eklatante Wissenslücke bei einer Mehrheit der Datenlieferanten behindert die wirksame Umsetzung der Vorschriften erheblich, während gleichzeitig der Druck und die Anforderungen unaufhörlich steigen. Auch ein Jahr nach Inkrafttreten der CSRD kämpfen sich Unternehmen ohne Standards und einheitliche Richtlinien durch den Dschungel der ESG.
Das offensichtliche Informationsdefizit verdeutlicht die dringende Notwendigkeit für Angebote, die Unternehmen mit dem erforderlichen Wissen zu versorgen. Stephan Noller, CEO von Ubirch, dem Auftraggber dieser Studie, warnt: »Der ESG-Markt befindet sich in einer kritischen Phase, in der ein zersplittertes Feld von Anbietern und Reporting-Standards die Zusammenarbeit erschwert. Das Lavieren im Labyrinth der Lösungsanbieter macht Unternehmen zu schaffen. Nachdem aber für das Management und die Reduktion von Emissionen in Scope 3 die Kooperation vieler Unternehmen und die Vergleichbarkeit der Daten unerlässlich sind, muss dringend für Standardisierung und Konsolidierung gesorgt werden.«
Die aktuelle Studie offenbart zudem, dass 86 Prozent der Unternehmen im Scope 3 mit Realdaten arbeiten wollen, um Glaubwürdigkeit und Transparenz zu gewährleisten. Doch in diesem Bereich dominieren derzeit Unsicherheit und uneinheitliche Praktiken.
Die CSRD-Richtlinie tritt ab dem Geschäftsjahr 2024 in Kraft und bedeutet, dass dieses Jahr große Unternehmen erstmals die neuen Regeln und Vorgaben anwenden und 2025 in ihren Geschäftsberichten publizieren müssen. Dadurch wird die Lage noch brisanter. Hier bringt sich Ubirch ins Spiel und verweist auf sein ESG Data Exchange Network, das die Möglichkeit bietet, den Datenaustausch zwischen Unternehmen erheblich zu vereinfachen und somit einen Beitrag zur Bewältigung der Herausforderungen zu leisten.
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