Heimische Geschäftsführer stehen in ihrem Arbeitsalltag gehörig unter Druck. Die Spannungsfelder reichen von geschäftlichen Sorgen, Bürokratie und unselbstständigen Mitarbeitern über Zeitdruck bis hin zu schnell wechselnden Veränderungen am Markt. [...]
Laut der Studie „Erfolgreiche Geschäftsführung“ des WKÖ-Fachverbandes UBIT, die von der Karmasin Motivforschung durchgeführt wurde, stehen die österreichischen CEO gewaltig unter Druck. Für die Verbesserung von Prozessen innerhalb der Organisation bleibt oft wenig Zeit. Und das beeinflusst auch die Umsetzung von Innovationen.
Gefragt nach Lösungsansätzen geben die interviewten CEO eine klare Linie vor: externe Unterstützung, die neue Inputs bringt, ist durchaus erwünscht, jedoch soll die Implementierung nach innen laufend begleitet werden. Nachhaltige Beratung ist gefragt – es braucht neue Sparring-Partner. Systemische Unternehmensberatung, die gemeinsam mit dem Auftraggeber Lösungen und Maßnahmen erarbeitet, die interne Planung begleitet und laufend neues Fachwissen einfließen lässt, ist „state of the art“.
Persönliches Coaching von Führungskräften, Führungskompetenz, Innovationsmanagement, Mitarbeiterentwicklung und die Suche nach High Potentials sind Beratungsfelder der Gegenwart und Zukunft. Die Identifikation mit Zielen mittels Leitbildprozessen und gemeinsamer Zielorientierung soll auch Mitarbeiter verstärkt ins Boot holen und allen dazu dienen, sich auf rasch verändernde Marktsituationen besser einstellen zu können.
Dazu Alfred Harl, Obmann des Fachverbandes UBIT der Wirtschaftskammer Österreich: „Vier Handlungsfelder sind für uns in der Studie deutlich geworden. Unsere CEO wünschen sich Unterstützung für den Umgang mit Zeitdruck, bei der Identifikation von Prozessen und Zielen, bei der Implementierung von Innovationen und im Umgang mit ständigem Wandel. Genau zu diesen Themen werden Experten am 11. Österreichischen IT- & Beratertag Antworten geben und für Geschäftsführungen Lösungen aufzeigen.“ Brigitte Jank, Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien, ergänzt: „Die Ergebnisse der Umfrage belegen, worauf die Wirtschaftskammer seit Jahren immer wieder hinweist. Dass die bürokratischen und steuerlichen Belastungen mittlerweile viele Betriebe massiv treffen und ihre Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit behindern.“
Befragt zu den zeitraubenden Aspekten sehen sich die CEO bisweilen als „Mädchen für alles“ – eine Aufgabe die sehr belastend sein kann. Man wünscht sich von den Mitarbeitern mehr Lösungsorientierung bei allen Themen des Unternehmens. Dass Aufgaben oft nicht klar delegiert werden, schafft noch mehr Zeitdruck für den CEO.
Aufgabenfelder, die infolgedessen zu kurz kommen, sind die Weiterentwicklung von Prozessen und Strategien sowie die Neukundenakquisition bis hin zu Innovationen und Stakeholder-Beziehungen. Auch persönliche Sorgen des CEO wie Überarbeitung, mangelnde Work-Life-Balance, hoher Verantwortungsdruck bis hin zur Existenzangst, lassen wichtige Aufgaben in den Hintergrund geraten. Unternehmensseitig werden unter anderem finanzieller Druck, die Wirtschaftsentwicklung und steigende Konkurrenz als belastend empfunden, genauso wie das subjektive Gefühl, immer mehr Zeit für Bürokratie einsetzen zu müssen. (mi/pi)
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