Gerhard Schuster, Geschäftsführer bei T-Systems in Österreich für den Bereich Sales und Service, über die Schwierigkeit, hochspezialisierte Kandidaten mit tiefem Branchen-Know-how zu finden. [...]
Was sind die Stärken des IKT-Standortes Wien?
Gerhard Schuster: Für internationale, aber auch nationale Unternehmen spielen eine gute Infrastruktur und ein stabiles Umfeld eine besonders wichtige Rolle. Ebenso die Verfügbarkeit gut ausgebildeter und möglichst loyaler Arbeitskräfte. Beides ist in Wien gegeben. Selbstverständlich ist der Standort Wien auch wegen seines „Tors zum Osten“ die Drehscheibe schlechthin.
Wo gibt es Aufholbedarf?
Aus IKT-Sicht ist die Entbündelung und der Zugang zu Netzen essenziell, um als Standort attraktiv zu sein. Hier hat Österreich im Vergleich zu anderen Staaten Europas noch Potenzial. In Sachen Ausbildung und Forschung muss sich Wien als Standort behaupten, um nicht von anderen Metropolen überholt zu werden.
Wie ist Ihr Geschäftsverlauf?
2014 war ein durchwachsenes Geschäftsjahr, geprägt von Kostenreduktionen und Programmen zur Effizienzsteigerung im Rahmen unserer strategischen Neuausrichtung. Für 2015 erwarten wir uns, dass sich die Maßnahmen aus 2014 bemerkbar machen und sich ein deutlich positiver Trend abzeichnet.
Stichwort Fachkräftemangel.
Der Fachkräftemangel in Wien ist tatsächlich nach wie vor DIE Herausforderung. Der Hauptanteil unserer Recruitings fokussiert auf hochspezialisierte Kandidaten mit tiefem Branchen-Knowhow. Wir sind zumeist auf der Suche nach potenziellen Mitarbeitern, die dieses Know-how bereits in der Tiefe mitbringen. Dies ist aufgrund der Kapazität des österreichischen Bewerbermarktes eine große Herausforderung. Das On-the-Job-Training von Juniors ist zumeist aufgrund der gedrängten Projektsituationen nur in geringem Ausmaß möglich. Durch Personalmarketingmaßnahmen und auch in der Direktansprache in Zusammenarbeit mit Recruitingplattformen forcieren wir unsere Aktivitäten in Richtung Fachkräftebeschaffung.
Größte Kundennachfrage?
Cloud-Lösungen in einem abgesicherten Environment, In-Memory-Datenbank-Lösungen für Business Applikationen, umfassende Security Services und optimierte Global-Network-Infrastrukturen, die entsprechend Flexibilität gewährleisten.
Was war Ihr Vorzeigeprojekt?
Der Aufbau und Betrieb einer Shared Hana-Plattform in einer Private Cloud-Umgebung.
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