Fachkräftemangel treibt Outsourcing an

Unternehmen wirken dem Fachkräftemangel entgegen, in dem sie vermehrt externe IT-Serviceleistungen in Anspruch nehmen.Unternehmen wirken dem Fachkräftemangel entgegen, in dem sie vermehrt externe IT-Serviceleistungen in Anspruch nehmen. [...]

Um Personalkosten einzusparen werden häufig freie Stellen nicht neu ausgeschrieben und Planstellen in der IT-Abteilung gestrichen. Unternehmen wirken den so erzeugten Personalengpässen entgegen, in dem sie vermehrt IT-Serviceleistungen von ­externen Anbietern in Anspruch nehmen, um geplante Projekte dennoch durchzuführen und Mitarbeiter entlasten zu können, so eine von HP in Auftrag gegebene Studie über deutsche Unternehmen.

Die Mehrheit der befragten IT-Leiter hat demnach einen größeren Bedarf an IT-Personal, als ihnen derzeit zur Verfügung steht. In gut jedem zweiten Unternehmen fehlen von Zeit zu Zeit IT-Fachkräfte. Ein Viertel kann technische Herausforderungen auf Grund fehlenden Personals nicht umsetzen, und weitere acht Prozent leiden unter einer permanenten Unterbesetzung.

Fachkräfte fehlen dabei vor allem in der IT/TK-Administration, als Projektmanager und Softwareentwickler. Der IT-Fachkräftemangel hinterlässt dabei deutliche Spuren: 68 Prozent der Unternehmen gaben an, dass von ihrer IT-Belegschaft eine Vielzahl von Überstunden zu leisten sei. Projekte blieben liegen oder müssten geschoben werden. Fehlende Personalressourcen wirken sich letztlich auch auf die Arbeitsqualität aus. In jedem fünften Unternehmen werden Projekte sogar ganz gestrichen.

Vor allem der Handel und die öffentlichen Verwaltungen sind laut Studie hiervon betroffen. In überdurchschnittlich vielen Großunternehmen werden Stellen in der IT-Abteilung durch Umstrukturierungen und Auslagerungen wegrationalisiert.

Für Österreich stimmt dem auch Alexander Wozak, Managing Director der HR-Consulting, zu: „Handel und öffentlicher Dienst sparen sich meiner Meinung nach – mit noch nicht absehbaren Folgen – zu Tode. Denn nicht alles kann von externen Dienstleistern mit entsprechender Qualität übernommen werden.“

Auch in die Zukunft blicken die Befragten nicht allzu positiv: Nur 15 Prozent der IT-Verantwortlichen erwarten eine Verbesserung ihrer IT-Fachkräftesituation. Die Mehrheit ist der Meinung, dass sich die Personalsituation nicht verändern wird, eine Verschlechterung wird sogar von 22 Prozent der Unternehmen befürchtet. Begründet wird dies mit zu geringen Gehältern, Personalrestriktion bzw. Einstellungsstopp, mangelnder Qualifikation der Arbeitskräfte und zu schnell wachsenden technischen Anforderungen. „Unternehmen werden also zukünftig mehr denn je gezwungen sein, eine alternative Lösung zu finden“, so Verena Bunk, Analyst beim umsetzenden Unternehmen Techconsult.

Um das Problem in den Griff zu bekommen, suchen 18 Prozent eine engere Kooperation mit Hochschulen und Universitäten. Jedes zehnte Unternehmen bildet Fachkräfte selbst aus oder stellt Praktikanten ein. Aber auch IT-Dienstleister spielen eine immer größere Rolle. Bereits heute lagern 34 Prozent der Unternehmen das Administrieren der IT-Infrastruktur aus, 15 Prozent haben bereits Teile ihrer IT-Infrastruktur komplett ausgelagert. „Somit dürften vor allem IT-/TK-Support-Anbieter mit einer steigenden Nachfrage nach Dienstleistungen rechnen“, so Bunk. (pi/mi)


Mehr Artikel

Rüdiger Linhart, Vorsitzender der Berufsgruppe IT der Fachgruppe UBIT Wien. (c) WeinwurmFotografie
Interview

IT-Berufe im Fokus: Innovative Lösungen gegen den Fachkräftemangel

Angesichts des anhaltenden IT-Fachkräftemangels ist schnelles Handeln gefordert. Die Fachgruppe IT der UBIT Wien setzt in einer Kampagne genau hier an: Mit einem breiten Ansatz soll das vielfältige Berufsbild attraktiver gemacht und innovative Ausbildungswege aufgezeigt werden. IT WELT.at hat dazu mit Rüdiger Linhart, Vorsitzender der Berufsgruppe IT der Fachgruppe UBIT Wien, ein Interview geführt. […]

News

ISO/IEC 27001 erhöht Informationssicherheit bei 81 Prozent der zertifizierten Unternehmen

Eine Umfrage unter 200 Personen verschiedener Branchen und Unternehmensgrößen in Österreich hat erstmals abgefragt, inwiefern der internationale Standard für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISO/IEC 27001) bei der Bewältigung von Security-Problemen in der Praxis unterstützt. Ergebnis: Rund 81 Prozent der zertifizierten Unternehmen gaben an, dass sich durch die ISO/IEC 27001 die Informationssicherheit in ihrem Unternehmen erhöht hat. […]

News

Public Key Infrastructure: Best Practices für einen erfolgreichen Zertifikats-Widerruf

Um die Sicherheit ihrer Public Key Infrastructure (PKI) aufrecht zu erhalten, müssen PKI-Teams, sobald bei einer Zertifizierungsstelle eine Sicherheitslücke entdeckt worden ist, sämtliche betroffenen Zertifikate widerrufen. Ein wichtiger Vorgang, der zwar nicht regelmäßig, aber doch so häufig auftritt, dass es sich lohnt, PKI-Teams einige Best Practices für einen effektiven und effizienten Zertifikatswiderruf an die Hand zu geben. […]

News

UBIT Security-Talk: Cyberkriminalität wächst unaufhaltsam

Jedes Unternehmen, das IT-Systeme nutzt, ist potenziell gefährdet Opfer von Cyberkriminalität zu werden, denn die Bedrohung und die Anzahl der Hackerangriffe in Österreich nimmt stetig zu. Die Experts Group IT-Security der Wirtschaftskammer Salzburg lädt am 11. November 2024 zum „UBIT Security-Talk Cyber Defense“ ein, um Unternehmen in Salzburg zu unterstützen, sich besser gegen diese Bedrohungen zu wappnen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*