Knapp jede dritte Führungskraft will das Unternehmen verlassen, wenn die Ansprüche an Digitalisierung nicht erfüllt werden beziehungsweise keine digitale Roadmap im Unternehmen erstellt wird. Das hat eine Studie von MIT und Deloitte ergeben. [...]
Dabei zeigt sich ein zwiespältiges Bild: 52 Prozent der Befragten sagten, ihr Unternehmen verfüge über eine klare und kohärente Digitalstrategie. In 29 Prozent der Unternehmen ist das nicht der Fall. Weitere 19 Prozent können das weder bestätigen noch dementieren. Sofern eine Strategie für die Digitalisierung in Unternehmen vorhanden ist, verantwortet sie in jedem dritten Unternehmen der Vorstand.
Unternehmen brauchen eine eigene Strategie dafür, wie sie die Digitalisierung angehen wollen. Jede Digitalisierungs-Strategie muss in die übergreifende Unternehmensstrategie eingebunden werden.
Wo immer möglich, muss Arbeit in einzelne Module zerlegt werden. Dies soll dabei helfen, Arbeit rund um Projekte stattfinden zu lassen statt in funktionalen Silos. Interne wie externe Partnerschaften müssen als solche erkannt und gepflegt werden.
Wer Fehler macht, lernt. MIT und Deloitte plädieren daher für eine fehler- und risikoaffine Kultur. Statt großer Initiativen sollten Manager auf Pilot-Projekte setzen. Bei Neueinstellungen ist es wichtiger, dass die Menschen zur Unternehmenskultur passen, als dass sie bestimmte technologische Skills mitbringen.
Auf allen Hierarchieebenen sollten die sogenannten Soft Skills ebenbürtig mit fachlichen Fertigkeiten gewertet werden. Wer seine Mitarbeiter halten will, muss sie entwickeln. MIT und Deloitte schlagen eine „Tour of Duty“ vor. Eine solche dauert zwei bis vier Jahre. Der Mitarbeiter und seine Führungskraft legen vor Tourstart die Stationen fest. Ziel ist, dass der Mitarbeiter möglichst viel lernt.
Alles dreht sich um Agilität. Führung basiert im Idealfall auf Kooperation und Verantwortung wird geteilt. Offene Strukturen ermöglichen Entscheidern, ihre Fühler über die Unternehmensgrenzen hinauszustrecken und das Ecosystem ständig um neue Partner zu erweitern. Die Autoren der Studie sind keine Anhänger neu geschaffener Posten wie Chief Digital Officer (CDO), Digital Engagement Manager, Digital Strategist oder Ähnlichem. Ihr Appell geht dahin, das ganze Unternehmen – vom Vorstand bis zu jedem einzelnen Mitarbeiter – für eine digitalisierte Zukunft zu rüsten.
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