Fehlende Transparenz bei Cloud-Kosten

Die Forrester-Studie "Cloud Costs Are Out Of Control" zeigt es deutlich: Die Ausgaben für entsprechende Architekturen und Lösungen laufen aus dem Ruder. "Cloud Cost Management and Optimization"-Tools offenbaren nur einen Teil des Gesamtbildes. [...]

Hybride Arbeit ist einer der Cloud-Kostentreiber. (c) Unsplash
Hybride Arbeit ist einer der Cloud-Kostentreiber. (c) Unsplash

Eine der zentralen Ergebnisse der Studie ist, dass Unternehmen trotz des Einsatzes von Cloud Cost Management and Optimization (CCMO) die Budgets überschreiten. Entsprechende Tools zeigen nur einen Teil des Kostenbildes – und das meist erst im Nachhinein. Sie ermöglichen keine proaktive Optimierung der Kosten auf der Ebene der Cloud-Architektur, wo Entscheidungen über die Annahme von Services und Integrationen weitreichende Auswirkungen auf die Cloud-Kosten haben können. 

Die Modernisierung der IT erfordert zwar einen erheblichen Anstieg der Cloud-Ausgaben, doch schlecht umgesetzte CCMO-Strategien führen zu unkontrollierten Ausgaben, wodurch wertvolle Ressourcen und Gelder verloren gehen, die für Cloud-Innovation und -Modernisierung eingesetzt werden könnten, so die Studie. Forrester prognostiziert, dass sich die Ausgaben für die Public Cloud bis 2026 weltweit auf mehr als eine Billion US-Dollar belaufen werden, was die Notwendigkeit der Verbesserung von CCMO-Strategien weiter erhöht. 

Forrester hat folgende Trends ausmachen können:

Die Befragten erwarten, dass Cloud-Arbeitslasten und -Kosten in den nächsten zwei Jahren noch schneller als bisher steigen werden. Da die Nutzung und die Komplexität zunehmen, erwarten die Entscheider, dass die Anwendungen/Arbeitslasten in den Bereichen IT-Ops (54 Prozent), hybride Arbeit (50 Prozent), Plattformen und Tools zur Softwareerstellung (45 Prozent) und Digitale Experience (44 Prozent) am schnellsten zunehmen werden.

72 Prozent der Entscheidungsträger geben an, dass ihr jeweiliges Unternehmen das festgelegte Cloud-Budget im letzten Geschäftsjahr überschritten hat. Folgende Faktoren sind dafür verantwortlich: Übermäßige Speicherplatznutzung (52 Prozent), fehlende Integrationsstrategien (44 Prozent), extensiver Gebrauch von Netzwerkbandbreite (42 Prozent) und ineffiziente Cloud-Architektur (40 Prozent). 

Die derzeitigen CCMO-Tools, so eine weitere Erkenntnis, ermöglichen keine proaktive Kostenoptimierung auf der Solution Architektur-Ebene. Nur zehn Prozent der Befragten gaben an, dass ihre CCMO-Tools es ihren Unternehmen ermöglichen, die Cloud-Kosteneinsparungen vollständig zu maximieren. Sie berichten davon, dass im Durchschnitt immer noch ein Viertel der Cloud-Ausgaben vergeudet wird. Der Grund: Ihre CCMO-Tools sind nur so gut wie die Daten, mit denen sie das System füttern.

„Den FinOps-Teams fehlt es an der ›Single Source of Truth‹ für die gemeinsame Entscheidungsfindung.“

Forrester-Studie

Welche Rolle spielt FinOps?

Der operative Rahmen FinOps ist dazu da, Technik-, Finanz- und Business-Teams in Sachen Cloud zusammenzubringen. Soll heißen: Mit der Ausweitung der Rolle von FinOps im Cloud-Kostenmanagement tragen immer mehr Teams und Funktionen innerhalb des Unternehmens die Verantwortung für Cloud-Kosten. Doch viele Entscheidungsträger berichten, dass die Transparenz dieser Kosten über die verschiedenen Rollen hinweg bis heute nicht gegeben ist. Das Fehlen einer Cloud-Architektur, die die Kostenreduktion auf der Integrationsebene unterstützt, hindert die Verantwortlichen auch daran, ihre FinOps-Initiativen zur Kostenkontrolle voranzutreiben. Darüber hinaus fehlt den FinOps-Teams eine einheitliche Datenplattform, so dass die Beteiligten in den verschiedenen Teams nicht über eine einzige „Single Source of Truth“ für die gemeinsame Entscheidungsfindung verfügen. Mit anderen Worten: Es gibt viel Luft nach oben.


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