Die FH Campus Wien hat ein Projekt zur Erhöhung der Systemsicherheit technischer Lösungen realisiert, das nun in ein branchenübergreifendes Safety-Kompetenzzentrum eingegliedert werden soll. Davon profitieren Studierende genauso wie die Wirtschaft. [...]
Der technische Fortschritt führt zu ständigen Weiterentwicklungen und Neuerungen, die oft auch mit Risiken verbunden sind. In der Automobilindustrie werden zukünftig mechanische Verbindungen – wie das Bremsgestänge oder die Lenkung – zunehmend durch Software-unterstützte Steuergeräte ersetzt. Durch den vermehrten Einsatz von Software können Hardwarekosten eingespart werden. Gleichzeitig erhöhen sich die Flexibilität der Konstruktion und der Bedienkomfort. Der hohe Innovationsgrad solcher komplexen Systeme enthält oft unentdeckte Fehlerquellen, die zu Gefährdungen werden können. Deshalb startete an der FH Campus Wien ein Projekt zur Erhöhung der Systemsicherheit von technischen Lösungen. Dazu wurde das Stadt Wien Kompetenzteam für Safety Network Engineering Team (SNET) aufgebaut, das die normgerechte Realisierung von Systemen in sicherheitsrelevanten Umfeldern bietet. Es wurde während der dreijährigen Laufzeit von der MA 23 Wien gefördert. „Nun wird das in ein Branchenübergreifendes Safety-Kompetenzzentrum eingegliedert“, sagt Projektleiter Hans Tschürtz auf Nachfrage der COMPUTERWELT. Es befinde sich allerdings noch in Planung.
Warum das Projekt initiiert wurde, erklärt Tschürtz kurz und prägnant: „Systeme müssen so sicher entwickelt werden, dass sie weder den Menschen, noch der Umwelt, anderen Systemen oder dem System selbst Schaden zufügen können.“ Das Kompetenzteam berät zu dieser Problematik verschiedenste Unternehmen und entwickelt Safety-relevante Software-Lösungen. „Die im Rahmen des Projekts entwickelte Safety-Library ist prinzipiell überall einsetzbar. Generell können von uns jedoch jederzeit Safety-relevante Software-Lösungen unternehmensspezifisch, den jeweiligen Anforderungen entsprechend, entwickelt werden“, sagt Tschürtz. Grundsätzlich habe die FH Campus Wien im Bereich Safety eine Vorreiterrolle, die weiter ausgebaut werden solle. „Davon profitieren neben der Industrie auch unsere Studierenden“, so Tschürtz weiter. Denn das aufgebaute Wissen des Safety Network Engineering Teams sei bereits durch Folgeprojekte gesichert. Außerdem wird darüber hinaus die FH Campus Wien ab 2014 einen Masterlehrgang für Safety & Systems Engineering anbieten. Ingesamt wurden an der Fachhochschule bisher sieben wissenschaftliche Arbeiten von Studierenden innerhalb des Teams betreut und vier weitere sind bereits an Studierende vergeben.
FH-EIGENES KOMPETENZZENTRUM
Das Vienna Institute for Safety und Systems Engineering (VISSE), agiert in den Bereichen der System- und funktionalen Sicherheit. Es ist auf die Entwicklung Safety-relevanter Systeme spezialisiert und stellt seine Kompetenzen auf der Prozess- und Engineering-Ebene zur Verfügung. Das VISSE begleitet internationale Unternehmen bei der Entwicklung sicherheitskritischer Systeme und ist Mitglied internationaler Safety Societies. Ziel ist der Wissenstransfer in Wirtschaft und Industrie. Neben einem breiten Angebot an Lehr- und Forschungsdienstleistungen bietet das Institut maßgeschneiderte Unterstützung bei der Einreichung von gemeinsamen Förderanträgen. (mi)
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