In der Studie „Internet of Things 2019/2020“ hat die IDG 444 Entscheider aus der DACH-Region über ihre Meinungen und Erfahrung mit dem Internet of Things (IoT) befragt. Dabei wird IoT vor allem von großen Unternehmen als Erfolgsgeschichte beschrieben. [...]
Von den Unternehmen der befragten 444 Entscheider haben bereits 51 Prozent IoT-Projekte durchgeführt, 2019 waren es 39 Prozent. Keine einzige der untersuchten Firmen hat noch gar keine Erfahrung mit IoT bzw. keine entsprechende Aktivität laufen. Konkret haben bereits 19 Prozent der Firmen erste IoT-Projekte umgesetzt (Vorjahr: 20 Prozent), in 27 Prozent der Unternehmen gibt es bereits einige oder sehr viele IoT-Anwendungsfälle (Vorjahr: 21 Prozent). In drei Prozent der Firmen wird ein breiter Einsatz geplant oder bereits umgesetzt.
IoT-Projekte im Steigen begriffen
Insgesamt nimmt die Zahl der IoT-Projekte in den Firmen stetig zu. Alleine vergangenes Jahr haben 30 Prozent der Firmen zwischen drei und fünf Projekte umgesetzt, 12 Prozent 11 bis 24 Use Cases, sechs Prozent zwischen 25 und 49 Anwendungsfälle. Jedoch sind es vor allem die großen Unternehmen, die in Sachen IoT-Projekte des Ton angeben und deren Umsetzung vorantreiben. Das Gute dabei: Der Abstand zu den kleinen und mittleren Firmen hat sich aber verringert.
Abgefragt wurden auch die Relevanzwerte fü r das Internet of Things (IoT). Diese sind im Vergleich zum vorigen Jahr nur leicht gestiegen. Derzeit bewerten 56 Prozent der Unternehmen (2018: 51 Prozent) die Relevanz des IoT als sehr hoch oder hoch, 19 Prozent als eher niedrig bis sehr niedrig (2018: 20 Prozent). Der Relevanzwert steigt mit der Unternehmensgröße. So weisen 48 Prozent der kleinen Unternehmen mit bis zu 499 Mitarbeitern dem IoT derzeit eine große bis sehr große Bedeutung zu. Bei den mittleren Firmen zwischen 500 und 99 Mitarbeitern sind es 61 Prozent, bei den großen Firmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern sind es 59 Prozent. Analog zur steigenden Mitarbeiterzahl eines Unternehmens wächst der Relevanzwert auch mit dem IT-Etat: In nur 40 Prozent der Unternehmen mit einem IT-Etat von weniger als einer Million Euro ist das IoT derzeit wichtig bis sehr wichtig. Bei den Firmen mit einem IT-Etat zwischen ein und zehn Millionen ist das bei 61 Prozent der Firmen der Fall, bei den großen Unternehmen mit mehr als zehn Millionen Euro aufwärts ist das IoT in 86 Prozent (Vorjahr 61 Prozent) sehr relevant.
Die Erfolgsquote steigt
93 Prozent der Unternehmen (Vorjahr: 94 Prozent) sind sehr zufrieden bis eher zufrieden mit den Ergebnissen ihrer bisherigen IoT-Projekte. Nur sieben Prozent sind eher nicht oder nicht zufrieden. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es hier eine leichte Verschiebung. Während letztes Jahr 69 Prozent der Firmen sehr zufrieden oder zufrieden waren, sind es dieses Jahr „nur“ noch 63 Prozent. Möglicherweise liegt das auch an einer grundsätzlich höheren Erwartungshaltung. Schließlich ist die Erfolgsquote der IoT-Projekte im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Während letztes Jahr noch 15 Prozent der Firmen keinen Mehrwert wie höhere Produktivität oder niedrigere Kosten feststellen konnten, sind es dieses Jahr nur noch acht Prozent. Ein Prozent der IoT-Projekte ist gescheitert (2018: Zwei Prozent).
Mehrwert wird schneller erreicht
Interessant: Der Mehrwert der IoT-Projekte stellte sich im Vergleich zum letzten Jahr im Schnitt etwas schneller ein. Wie im letzten Jahr liegt der Wert beim sofortigen Mehrwert bei neun Prozent. Auffällig ist hier der Ausreißer bei den großen Unternehmen mit einem IT-Etat von mehr als zehn Millionen Euro, bei denen fast ein Viertel (24 Prozent) sofort von ihrem IoT-Projekt profitierten. In 19 Prozent der Firmen stellte sich der Mehrwert nach vier bis acht Wochen ein (Vorjahr: 15 Prozent), in 35 Prozent nach drei Monaten (Vorjahr: 26 Prozent). Wichtigstes Kriterium für den Erfolg von IoT-Projekten ist nach wie vor eine höhere Produktivität (55 Prozent), gefolgt von Kostensenkung (46 Prozent) und steigenden Umsätzen (41 Prozent). Firmen profitierten zudem von geringeren Ausfallzeiten / höherer Auslastung, einem schnelleren ROI, verbesserten Imagewerten und einem höheren Innovationsgrad.
Veränderte Schwerpunkte, viele Einsatzszenarien
Auch in diesem Jahr gibt es keine „Killerapplikation“ für das Internet of Things. Allerdings hat sich im Vergleich zum Vorjahr die Gewichtung verändert. So wollten etwa 40 Prozent der Unternehmen mit ihren bisherigen IoT-Projekten ihre Qualitätskontrolle verbessern. Damit löst diese Kategorie den langjährigen Spitzenreiter Vernetzte Produktion (Industrie 4.0) ab, der 37 Prozent erreichte, gefolgt von Smart Connected Products und Sales (Verkaufssteuerung) mit jeweils 35 Prozent. Weitere Kategorien sind Logistik, Gebäude- Management und mit Predictive Maintenance ein weiteres Themenfeld aus dem Bereich Industrie 4.0. Wie bereits im letzten Jahr ist für die Planung und Umsetzung von IoT-Projekten in den meisten Firmen die IT-Abteilung zuständig. Der IT-Leiter und der CIO kommen zusammen auf 50 Prozent. In 28 Prozent der Unternehmen liegt die Verantwortung für IoT-Projekte beim IT-Leiter, in 22 Prozent der Firmen beim CIO und in 11 Prozent der (dann eher kleineren) Betriebe beim Gesch.ftsführer 11 Prozent. Die weiteren Plätze bei der IoT-Projektverantwortung: Technik-Vorstand (sieben Prozent), der CDO und der Leiter Entwicklung & Forschung mit jeweils fünf Prozent. Nur fünf Prozent der Unternehmen haben ein spezielles IoT-Team eingerichtet.
Blockchain, KI und Robotics
Die meisten Firmen werden in den nächsten Jahren in IoT-Projekte investieren, aber mit sinkender Investitionsbereitschaft. Ziel sind vor allem neue Themen wie Blockchain, künstliche Intelligent und Robotics. In 46 Prozent der Unternehmen kommt es durch IoT-Projekte in sehr starkem Maße oder in starkem Maße zu zusätzlichen Investitionen – ein Wert, der klar unter dem Vorjahresniveau liegt. So sagten vergangenes Jahr noch 59 Prozent der Firmen, dass ihre Investitionen sehr stark bzw. stark steigen. Lagen in den letzten beiden Jahren die Schwerpunkte der Ausgaben jeweils bei Cloud-Services, Security- und Netzwerk-Technologien, haben sich die Investitionsfelder hin zu den neueren Technologien Blockchain, KI und Robotics (mit jeweils 26 Prozent vorne) geändert.
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