Firmen verpassen DSGVO-Deadline

Die DSGVO tritt am 25. Mai in Kraft. Laut Capgemini sieht sich die große Mehrheit der Unternehmen jedoch noch nicht bereit dafür. 85 Prozent der Firmen in den USA und Europa verfehlen demnach die Vorgaben der EU. [...]

85 Prozent der Firmen in den USA und Europa verfehlen die Vorgaben der EU. (c) Fotolia/Amir Kaljikovic
85 Prozent der Firmen in den USA und Europa verfehlen die Vorgaben der EU. (c) Fotolia/Amir Kaljikovic

Wenn die Zeit zur Umsetzung der DSGVO am 25. Mai 2018 abläuft, sind Unternehmen in Europa und den USA in ihren Fortschritten alle unterschiedlich weit. US-amerikanische und britische Unternehmen sehen sich der Zielgeraden im Schnitt am nächsten, obwohl auch hier nur 63 bzw. 55 Prozent berichten, größtenteils oder komplett konform zu sein. Spanien (54 Prozent), Deutschland (51 Prozent) und Niederlande (51 Prozent) folgen auf dem Fuß. Schweden hat nach eigenen Angaben noch den weitesten Weg: Hier glauben nur 33 Prozent der Befragten, fristgerecht konform zu sein. Österreich wurde im Rahmen dieser Studie nicht abgefragt.

Die Erkenntnisse des Reports deuten darauf hin, dass viele Unternehmen sich rein auf die regelkonforme Umsetzung von Maßnahmen konzentrieren, dabei aber die Geschäftschancen hinter der DSGVO übersehen. So berichten 31 Prozent der Befragten, ihr Fokus läge allein auf der Compliance und weniger auf Wettbewerbsvorteilen. Tatsächlich nehmen sich nur zwölf Prozent der befragten Organisationen vor, ein Vorreiter in Sachen Datenschutz und Privatsphäre zu werden. Dabei könnten sich Unternehmen hierdurch höhere Gewinne ausrechnen. „Für diejenigen Unternehmen, die frühzeitig begonnen haben, sich dem Thema anzunehmen, fängt der Aufwand bereits jetzt an, sich wirtschaftlich zu lohnen“, sagt Christian Kaupa von Capgemini in Deutschland.

Mit der EU-DSGVO können Verbraucher nun wieder selbst die Hand über ihre Daten halten und lassen im Zweifel auch Taten folgen: 57 Prozent der Verbraucher wollen reagieren, wenn Unternehmen ihre persönlichen Daten nicht ausreichend schützen. Dazu gehören: Ausgaben und Einkäufe bei betroffenen Unternehmen reduzieren (71 Prozent), Geschäftsbeziehungen beenden (71 Prozent) oder Unternehmen auffordern, die persönlichen Daten zu löschen (75 Prozent). Auf Seiten der Unternehmen unterschätzt man diese Bereitschaft der Kunden, selbst aktiv zu werden: 71 Prozent der befragten Führungskräfte bezweifeln zum Beispiel, dass Kunden ihre Daten wirklich löschen lassen würden. Noch dazu wähnen sich acht von zehn Unternehmen im Vertrauen der Verbraucher, während nur gut die Hälfte der Kunden dem tatsächlich zustimmt. Am meisten vertrauen Verbraucher Banken und ihrem eigenen Arbeitgeber. Schlusslichter stellen Internetfirmen wie etwa Google, Facebook und Co. dar.


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