Um IT auch künftig als Wettbewerbsvorteil nutzen und flexibel auf Anforderungen reagieren zu können, werden HP zufolge nicht zuletzt Cloud-Lösungen, Big-Data-Anwendungen und Mobility eine zentrale Rolle spielen. [...]
Michaela Novak-Chaid ist Geschäftsführerin von HP PPS Österreich. Norbert Schöfberger ist Generaldirektor von Hewlett-Packard Österreich.
Was sind aus Ihrer Sicht die Stärken des IKT-Standortes Wien?
Michaela Novak-Chaid: Der IKT-Standort Wien zeichnet sich durch exzellentes Knowhow des IT-Fachpersonals und gute Ausbildungsmöglichkeiten in technischen Berufen aus. Weiters ist und bleibt Wien ein Sprungbrett nach Osteuropa, wodurch sich viele internationale Unternehmen diesen Standort als Zentrale für ihre Osteuropa-Organisationen aussuchen. Eine große Anzahl spezialisierter IT-Firmen ermöglicht die Abwicklung auch komplexer Projekte österreichweit und ins Ausland.
Wo gibt es Aufholbedarf?
Norbert Schöfberger: Wien hat in vielen Bereichen bereits eine sehr gute Wettbewerbsstellung und sowohl österreichische Unternehmen als auch Standorte internationaler Unternehmen profitieren davon. Für die Zukunft sind klare politische Bemühungen notwendig – Stichwort Breitbandausbau, Lohnnebenkostensenkung und Flexibilisierung –, um mit einer IKT-Strategie diese Vorteile ausbauen zu können und weiter an Attraktivität zu gewinnen. Dies würde österreichischen Unternehmen erlauben, die aus der rasanten Dynamik der IKT-Branche entstehenden Wachstumspotentiale besser zu nutzen.
Wie war das abgelaufene Geschäftsjahr für Ihr Unternehmen, und was haben Sie für weitere Erwartungen?
Michaela Novak-Chaid: Im abgelaufenen Geschäftsjahr waren die makroökonomischen Rahmenbedingungen weiterhin sehr herausfordend. Das Wirtschaftswachstum stagnierte auf niedrigem Niveau, unterjährige Reduktionen der erwarteten Wachstumsraten haben sich negativ auf das Investitionsklima ausgewirkt. In diesem Umfeld konnte sich unser Unternehmen stark behaupten, da Geschäftskunden vorhandene Budgets verstärkt in Projekte lenkten, die auf langfristige Flexibilisierung und Standardisierung abzielen. Themen, zu denen HP hervorragend positioniert ist. Im Bereich Computing hat sowohl die Vielfalt an neuen Formfaktoren als auch die Entwicklung zu neuen und alternativen Betriebssystemen eine Unsicherheit der Endkunden ausgelöst, welche die Kaufentscheidungen verlangsamt hat.
Wie beurteilen Sie den Mangel an IT-Fachkräften in Wien, und wie wirkt er sich auf Ihr Geschäft aus?
Norbert Schöfberger: Die Attraktivität von HP als Arbeitgeber und die Möglichkeit, Teil eines weltweit führenden IT-Konzerns zu sein, motiviert hochqualifizierte Mitarbeiter, eine Karriere bei HP anzustreben. Dies wirkt sich positiv auf unser Geschäft aus. Darüber hinaus ist HP auch sozial sehr engagiert und wurde soeben vom Familienministerium für den „Österreicher des Jahres“ in der Kategorie „Familie & Beruf“ nominiert.
Für welche Technologien/Lösungen erwarten Sie heuer verstärkte Kundennachfrage?
Michaela Novak-Chaid: Stark variierende Kapazitätsanforderungen und stetig steigende Datenmengen verlangen neue Ansätze, um IT als Wettbewerbsvorteil nutzen zu können: Dabei spielen Cloud-Lösungen, „as a Service“ oder in Hybrid-Modellen mit internen Rechenzentren und Big-Data-Anwendungen, die das volle Potential der den Unternehmen zur Verfügung stehenden Daten nutzen, eine zentrale Rolle. Eine zunehmende Flexibilisierung der Arbeitswelt und die Anforderung immer und von überall Zugriff auf IT-Systeme des Unternehmens zu haben bringt das Thema Mobility verstärkt auf die Agenda vieler Unternehmen. All diese Entwicklungen müssen unter dem Aspekt der Datensicherheit und Compliance gesehen werden – damit wird Security ein zentrales Thema für österreichische Unternehmen.
Im Bereich Computing und Printing wird das kommende Geschäftsjahr von Innovationen rund um die Weiterentwicklung und Verschränkung der Immersive-Computing-Technologie mit 3D-Druck gekennzeichnet sein. Im klassischen Computing-Umfeld sehen wir durch den Trend der „Consumerization of IT“ eine Verschmelzung der Anforderungen von Geschäftskunden und privaten Anwendern. Diese schlägt sich in schlankeren und leichteren Business-Geräten nieder und in robusteren und sehr breit gefächerten Form-Faktoren im Privatkundenumfeld. Im Printing-Umfeld wird der Trend zur Tintentechnologie im Geschäftskundenbereich unverändert weitergehen.
Was war Ihr Vorzeigeprojekt in den letzten zwölf Monaten?
Norbert Schöfberger: Wir konnten in den letzten zwölf Monaten eine Reihe von Projekten in den verschiedensten Branchen realisieren, wobei Projekte zur Optimierung von Lösungen im und um das Rechenzentrum im Fokus waren. Ansprüche, die Flexibilität und Verfügbarkeit bei gleichzeitiger Reduktion des langfristigen Kostenniveaus zu erreichen, waren klar erkennbar. In diesem Zusammenhang war erhöhter Bedarf an Design, Planung und Begleitung dieser Modernisierung erkennbar. Im Bereich Computing und Printing konnte HP ebenfalls in den letzten zwölf Monaten sehr imposant die Innovationskraft unter Beweis stellen. Wir konnten im Computing mit neuen Formfaktoren, alternativen Betriebssystemen aber auch mit ansprechenden Designs Zeichen setzen und haben im Printing mit unseren Kunden gemeinsam richtungsweisende Schritte in eine sicherere, schnellere, effizientere und ressourcenschonendere Zukunft geschafft.
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