Bei der Vernetzung von Büro und Home Office wird oft auf die passenden Business-Telefonie-Lösungen vergessen. Welche technologischen Trends und Herausforderungen bei der Modernisierung hin zur Voice-over-IP-Telefonie aus der Cloud zu beachten sind, weiß Markus Buchner, Geschäftsführer von yuutel. [...]
Viele Unternehmen wurden in puncto telefonisches Home Office eiskalt überrascht. Besonders die Coronakrise hat gezeigt, wie unflexibel alte Telefonsysteme sind, wenn sich Remote Working und flexible Arbeitsmodelle als neuer Standard etablieren. Für eine effizientere berufliche Zusammenarbeit sind Unternehmen nun gefordert, in moderne und zukunftssichere Telefonie-Lösungen zu investieren. Beim digitalen Wandel zur Business-Telefonie aus der Cloud spielen aktuell vor allem vier Trends eine Rolle.
Trend 1: Infrastrukturlos – einmal Telefoniezum Mitnehmen, bitte!
Der erste Trend betrifft einen generellen Paradigmenwechsel in der Branche: Die Telekommunikation wird „infrastrukturlos“ – das heißt, Unternehmen »befreien« sich zunehmend von physischer Infrastruktur. Durch Cloud-Lösungen kommt Business-Telefonie mit wenig Hardware aus, wie zum Beispiel einem Headset oder Mikrofon. Für alles darüber hinaus sind mittlerweile softwarebasierte Dienste komplett aus der Cloud verfügbar – eine firmeneigene Telekommunikationsinfrastruktur wird obsolet. Die Bereitstellung der benötigten Funktionalitäten kann an Spezialisten ausgelagert werden, welche sich zuverlässig um Wartung, Sicherheitsmaßnahmen und Weiterentwicklung kümmern. Unternehmen können ihr Telefonsystem flexibel erweitern, wenn sich der Bedarf aufgrund von Wachstum oder Reduktion ändert.
Schon vor der Pandemie setzten laut einer Computerwoche-Studie rund 31 Prozent der befragten Unternehmen in der DACH-Region eine Cloud-Telefonanlage und 49 Prozent eine IP-Telefonanlage ein.
Dieser Trend wird in den kommenden Jahren zusätzlich durch einen forcierten Technologiewechsel verstärkt, an dem man auf lange Sicht nicht vorbeikommt: Die klassischen ISDN-Netze werden in Pension geschickt. Die Telekom-Provider arbeiten schon seit Jahren daran, private und geschäftliche ISDN-Anschlüsse durch die All-IP-Technik zu ersetzen, bei der alle Sprachinformationen basierend auf dem Internet-Protokoll (IP) über das Datennetzwerk gesendet und empfangen werden.
Trend 2: Unified Communications – Kommunikation in zentralem Tool
Der Trend zur Cloud befeuert zudem eine zweite Entwicklung: Die Verschmelzung von Telefonie und Internettechnologie setzt sich weiter fort. Immer mehr Unternehmen möchten auch ihre Telefonie in bestehende digitale Kommunikations- und Kollaborationstools wie beispielsweise Microsoft Teams integrieren – Stichwort Unified Communications & Collaboration (UCC).
In vielen Unternehmen dient Microsoft Teams schon länger als zentrale Plattform zur ortsunabhängigen Zusammenarbeit. Mit dem passenden Netzbetreiber und mittels »Direct Routing«-Funktion kann das Kollaborationstool auch zur integrierten Cloud-Telefonanlage ausgebaut werden. Die Vorteile der VoIP-Telefonie via Cloud werden dadurch mit den Teams-Funktionalitäten, wie etwa Filesharing, Videotelefonie, Chat, Präsenzanzeigen oder Terminverwaltung, eng verzahnt. Das bringt viele Verbesserungen: Die gesamte Business-Telefonie inklusive Durchwahlen und vielen weiteren Telefonanlagen-Features wird so in nur einem Tool gebündelt, das flexibel am PC, Laptop oder Smartphone genutzt werden kann. Es ermöglicht Nutzern und Nutzerinnen, über den Teams-Client mit ihrer gewohnten Büronummer weltweit jeden Telefonanschluss im Fest- und Mobilnetz anzurufen beziehungsweise Anrufe zu empfangen. Team-Mitglieder können so nahtlos und effizient zusammenarbeiten – egal ob an unterschiedlichen Bürostandorten, im Home Office oder von unterwegs.
Trend 3: Cloud-Telefonie unterstützt »Green IT«-Ziele
Ein dritter Trend geht in Richtung umweltfreundliche Business-Telefonie-Lösungen. Unternehmen müssen zunehmend ihrer ökologischen Verantwortung Rechnung tragen, auch im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien.
Eine moderne Cloud-Telefonanlage unterstützt „Green IT“-Vorhaben, da Energieeffizienz eine ihrer großen Stärken ist.
Cloud-Lösungen werden zentralisiert in externen Rechenzentren betrieben und gemeinsam von Tausenden Teilnehmern genutzt. Alle Mandanten teilen sich die Rechenleistung der Server im Rechenzentrum und sorgen damit für eine optimale Nutzung der Ressourcen. Je nach Bedarf ermöglicht die flexible Zuteilung von Rechenleistung und Speicherplatz immer das ökologisch und ökonomisch sinnvollste Setup.
Solche multimandantenfähigen Cloud-Lösungen minimieren den Energieverbrauch pro Teilnehmer und verursachen weniger CO2-Ausstoß als eine Vielzahl an lokalen Installationen.
„Die Coronakrise hat gezeigt, wie unflexibel alte Telefonsysteme sind, wenn sich Remote Working und flexible Arbeitsmodelle etablieren.“
Markus Buchner, yuutel
Trend 4: VoIP-Security schützt die Unternehmenskommunikation
Zu guter Letzt zeigt sich wie in vielen IKT-Bereichen auch bei der Business-Telefonie ein Trend zu verstärkten Sicherheitsvorkehrungen: Im Vergleich zur klassischen Telefonie bringt die VoIP-Telefonie nämlich wesentlich bessere und schnellere Systeme zum Schutz vor Missbrauch (Fraud Detection) mit. Diese verhindern sehr effektiv, dass beispielsweise Rufnummern manipuliert werden. Auch Fake-Anrufe werden rasch erkannt und blockiert.
Neben hoher Ausfallsicherheit durch den Betrieb in georedundanten Rechenzentren sorgen spezialisierte Anbieter aktiv für die Sicherheit der Call Server, beispielsweise durch die Verwendung spezieller, SIP-fähiger Firewalls, Application Layer Gateways (ALG) sowie Session Border Controller (SBC).
Unternehmenskommunikation für die Zukunft
Alles in allem gilt für die Modernisierung von betrieblicher Telekommunikation und Remote Working: Mit guter Vorbereitung und professioneller Beratung lässt sich die Unternehmenskommunikation sicher in die cloudbasierte Zukunft führen.
*Markus Buchner ist Geschäftsführer und Gesellschafter des Wiener Telekom-Netzbetreibers und Cloud-Telefonie-Spezialisten yuutel (vormals atms). yuutel ist seit mehr als zwanzig Jahren ein erfolgreiches, mittelständisches österreichische Unternehmen und versorgt europaweit über 1.300 Firmenkunden, darunter namhafte Unternehmen und Organisationen wie der ORF, die ASFINAG, DHL oder refurbed.
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