Fokus auf österreichische Kunden

Der österreichische Backup-Experte next layer bietet umfassendes Cloud-Backup in seinen Wiener Rechenzentren. Im Interview mit ITWelt.at erläutern Andreas Schoder, Leiter Cloud & Managed Services, und Alexandros Osyos, Senior Produkt Manager, worauf Unternehmen beim Backup achten müssen und welche Produkte und Dienstleistungen next layer bietet. [...]

Andreas Schoder ist Leiter Cloud & Managend Services bei next layer, Alexandros Osyos ist Senior Produkt Manager bei next layer. (c) next layer
Andreas Schoder ist Leiter Cloud & Managend Services bei next layer, Alexandros Osyos ist Senior Produkt Manager bei next layer. (c) next layer

Was muss ein Unternehmen beachten, damit ein guter Einstieg ins Cloud-Backup gelingt?

Schoder: Bei jedem Backup, egal ob lokal oder in die bzw. von der Cloud, sollte eine Backup-Strategie immer an erster Stelle stehen. Die Frage ist: Was will ich erreichen? Will ich ein Backup, also Schutz meiner Daten vor Verlust, vor Zerstörung eines Geräts, vor Hackerangriffen, vor Ransomware? Oder will ich Langzeit-Archivierung, etwa aus Compliance-Gründe? Oder will ich Disaster Recovery, also vielleicht ein Backup vom Backup, weil ich mein Backup in meinem Rechenzentrum habe und ich mich auch davor schützen will, dass das Rechenzentrum zerstört wird?

Kommt ein Kunde zu uns und verlangt nach einem Produkt oder einer Lösung, dann hängt es von der Strategie ab, mit welchen Mitteln man das Thema löst. Hier arbeiten wir sehr stark mit dem Hersteller Veeam zusammen, der einige Features und auch unterschiedlichste Produkte anbietet. Veeam bringt einige Addons mit, so dass die Leistung über das klassische Backup hinausgeht, Addons wie Ransomware-Protection-Features oder auch Immutable Backups, die nicht veränderbar sind. Hier ist der Use Case und die Strategie entscheidend, um zu entscheiden, was der richtige Weg ist.

Übrigens: Es gibt ja durchaus viele Kunden, die darauf verweisen, dass sie einen Snapshot haben und den dann woanders hinspiegeln. Das ist für uns aber kein Backup. Bei Snapshots gibt es weder Technologie- noch Medienbruch. Das »System«, welches die Daten hält, kümmert sich auch um die Kopie. Ein Fehler des »Systems« würde damit auch Probleme bei der Kopie mit sich bringen, daher sehen wir das nicht als Ersatz für ein Backup. Es gibt viele Kunden, die das haben und die brauchen dann on top noch ein Backup. Wenn sie zu uns kommen, freut uns das natürlich.

Wie sieht es mit Service, Support sowie Testen der Backups bei next layer aus?

Schoder: Im Unterschied zu den großen Hyperscalern sehen wir uns als lokaler, zugänglicher, serviceorientierter Cloud-Anbieter. Das heißt, neben den Produkten haben wir auch alle möglichen Betriebs- und Managed-Service-Varianten. Da ist es möglich, über die Standard-Features hinaus, die etwa Veeam mitbringt, Dinge zu vereinbaren, wie zum Beispiel einmal im Jahr einen Restore-Test.
Gibt es Branche oder Kunden, auf die Sie spezialisiert sind?

Osyos: Von den Kunden her unterscheiden wir nicht – Backup ist Backup, am Ende sind es Server, egal ob virtuell oder physisch. Wir backuppen aber nicht nur Server, sondern auch die Workstations – gerade in Zeiten, wo Notebooks nach Hause mitgenommen werden oder von unterwegs gearbeitet wird. Diese können durch einen Einbruch verloren gehen oder durch einen Wasserschaden oder Brand zerstört werden. Das heißt, wir decken von Anfang bis Ende wirklich die komplette Sicherung ab. Zudem verwenden wir das auch intern selbst und vertrauen dieser Lösung.

Ihr Fokus sind Kunden aus Österreich?

Schoder: Ja, absolut. Unser Schwerpunkt sind Kunden in Österreich, aber auch einige im DACH-Raum, wo wir gerade im ISP-Umfeld auch in Deutschland und der Schweiz vertreten sind. Die Datenaufbewahrung in Österreich ist ein sehr großes Thema bei uns, das wir unseren Kunden auch garantieren.

Osyos: Die klassischen next-layer-Services sind immer in den Wiener Rechenzentren, die auch physisch mit einigen Kilometern dazwischen voneinander getrennt sind.

Schoder: Rechenzentren für Cloud-Services haben wir drei in Wien und eines in Frankfurt. Wenn man jetzt den ISP-Teil von next layer hernimmt, dann sind wir in fast jedem Rechenzentrum vertreten. Aber da bieten wir eben keine Cloud-Services an, sondern nur Internetdienstleistungen.

Wie groß können eigentlich Backups sein, die über die Cloud gesichert werden?

Schoder: Hier gibt es zwei limitierende Faktoren. Das eine ist das Initial-Backup, das über die Internet-Bandbreiten durchaus Tage bis Wochen, auch Monate dauern kann. Da muss man vielleicht mit einer USB-Platte anrücken. Und dann ist natürlich die Änderungsrate relevant – also wie sehr ändern sich meine Backups. Das muss mit der Internet-Bandbreite zusammenpassen. Wenn ich eine 100G-Anbindung habe, vielleicht sogar direkt zu next layer, dann geht schon relativ viel – die Internet-Bandbreite ist immer der limitierende Faktor.

Wann übernimmt man standardisierte Lösung, wann individuelle Lösungen?

Schoder: Wie viel Standard soll man nehmen, wie viel Individual braucht es? Ich bin der Meinung, dass Standard immer vor individuell gehen sollte, ein­fach aus dem Grund, weil beim Standard sowohl beim Kunden als auch beim Dienst­leister alles bekannt ist. In einem standardisierten Umfeld ist die Dokumentation geklärt, die Reaktionszeiten, die SLAs sind bekannt. Da sehen wir unsere Stärke und haben mit Veeam einen guten Partner, der bereits viele Features mitbringt.

Individuell bieten wir auch an – das ist immer dort gefragt, wo man mit dem Standard nicht auskommt. Wir versuchen das in einem sinnvollen Rahmen mit guten Dokumentations- und Kommunikationsstrategien abzubilden. Das ist auch eine unsere Stärken. Aber natürlich: je mehr Kunden man hat, desto mehr muss man in Richtung Standard gehen. Alles, was ich mit Standardmitteln machen kann, sollte ich mit Standardmitteln machen, weil es in der Regel günstiger, effizienter und besser ist.

Osyos: Man darf nicht vergessen: die Standardlösung ist auch zukunftssicherer. Das Update passiert quasi automatisch und ist getestet. Bei Individual­lösungen muss man mehr mitdenken.


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