Innovationen benötigen kontinuierliche Forschung und Entwicklung. Eine Erkenntnis, die Vorarlberger Unternehmen mit ihren hohen Forschungsaktivitäten verinnerlicht haben, wie der aktuelle Innovationsbericht 2024 zeigt. [...]
Die eingangs erwähnte Forschungsstärke Vorarlberger Unternehmen zeigt sich allein schon darin, dass das westlichste Bundesland Österreichs mit 41 Patent- und Gebrauchsmusteranmeldungen pro Kopf die erste Position im Bundesländervergleich einnimmt, wie der aktuelle Innovationsbericht 2024 ausweist (2. Steiermark mit 35, 3. Oberösterreich mit 31 Anmeldungen).
Herausgegeben wird der Innovationsbericht von der WISTO, die als WIrtschafts- und STandOrtagentur für Vorarlberg regionale Unternehmen berät bei Förderungen, Betriebsgründungen, Investitionen, Patentanmeldungen etc. Die Ergebnisse des Innovationsberichts »sollen Anhaltspunkte liefern, um den Innovationsstandort und dessen Forschungsstrukturen bestmöglich weiterzuentwickeln und unser Service-Angebot zur Forcierung der Innovationstätigkeiten noch gezielter auf die unternehmerischen Bedürfnisse auszurichten«, fasst WISTO-Geschäftsführer Jimmy Heinzl die Ziele zusammen.
Innovationsbarometer
Ein Bestandteil des Berichts ist das Innovationsbarometer, eine Trendumfrage zu Innovation und Forschung und Entwicklung in innovationsorientierten Vorarlberger Unternehmen. Die wichtigsten Ergebnisse sind:
- 92 Prozent der befragten Unternehmen führen eigenbetriebliche Innovations- bzw. F&E-Tätigkeiten durch.
- Die hohe Forschungsintensität ist beachtlich – alle befragten Unternehmen tätigen Investitionen in F&E. 60 Prozent davon weisen sogar einen F&E-Anteil am Umsatz von mindestens 6 Prozent aus, was nach dem EY Innovation Index dem EU-Schnitt entspricht.
- Die Hälfte der Unternehmen plant 2024, die F&E-Ausgaben auf konstant hohem Niveau zu halten, ein Drittel beabsichtigt sogar eine Steigerung.
- Das bedeutet für 50 Prozent der Unternehmen Personal für Innovationstätigkeiten aufzubauen. Die Schwerpunkte liegen dabei in den Bereichen Digitalisierung (KI, Software, Engineering), Produktentwicklung als auch Konstruktion.
- Der Fachkräftemangel und knappe Personalressourcen betreffen bei der Hälfte der Unternehmen auch die betrieblichen F&E-Tätigkeit.
- Innovation durch Kooperationen kommt ein hoher Stellenwert zu: 82 Prozent der Unternehmen arbeitet mit anderen Unternehmen und/oder Forschungseinrichtungen bei Innovationstätigkeiten zusammen, viele davon mit regionalen Innovationspartnern.
- Der Patentschutz neu entwickelter Technologien und Produkte ist in fast allen Unternehmen essenziell, wobei ein weitreichender Patentschutz angestrebt wird: Neue technische Lösungen werden von 75 Prozent der Unternehmen EU-weit und mitunter sogar weltweit geschützt.
- Das Innovationsbarometer zeigt eindeutig die substanzielle Anreizwirkung von Forschungsförderungen, denn zwei von drei der befragten Unternehmen nutzen Förderprogramme (v. a. der FFG, aws als auch des Landes Vorarlberg) für die Umsetzung innovativer Projekte.
Im sogenannten FTI-Monitoring werden Vorarlberger Forschungseinrichtungen untersucht. Es sind dies: FHV – Vorarlberg Universitiy of Applied Sciences, Digital Factory Vorarlberg, V-Research, Forschungsinsitut für Textilchemie und Textilphysik (mit TCCV), VIVIT – Vorarlberg Institute of Vascular Investigation and Treatment. Das kumulierte Forschungsvolumen der Forschungseinrichtungen (exklusive VIVIT) lag 2023 bei 11 Mio. Euro, davon sind etwas mehr als 60 Prozent erfolgreich eingeworbene Drittmittel. Aktuell laufen 104 Forschungsprojekte mit 396 aktiv eingebundenen Kooperationspartnern.
Um erfolgreichen Projekten mehr Öffentlichkeit zu bieten, vergibt das Land Vorarlberg und die WKV zudem alle zwei Jahre den Innovationspreis. 2023 wurden die sechs Unternehmen e.battery, Tridonic, Getzner Werkstoffe, Sodex und KECKEX mit dem Preis ausgezeichnet.
Der Vorarlberger Innovationsbericht 2024 kann kostenlos heruntergelden werden unter: https://presse.vorarlberg.at/land/servlet/Article?action=downloadAttachment&id=67281&attId=53083
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