Gastkommentar: Cyberkriminalität und Spionageattacken

Hacker unterscheiden ihre Angriffsziele nicht nach Unternehmensgröße. Kleine Betriebe sind den gleichen Risiken ausgesetzt wie große Unternehmen. Und noch etwas steht fest: Wenn sich KMU nicht um den Schutz ihrer Daten kümmern, spielen sie diese leichtfertig in die Hände der Angreifer. [...]

Fast täglich wird über steigende Cyberkriminalität und neue Spähangriffe berichtet: gestohlene Passwörter und Kreditkartennummern, gezielte Attacken, die Schwachstellen wie Heartbleed ausnützen, oder missbräuchliche Manipulationen von rudimentär geschützten Betriebssteuerungen, die zu Daten- und Informationsverlusten führen, um nur einige Beispiele zu nennen. Wenn Unternehmen nicht auf derartige Bedrohungsszenarien vorbereitet sind, öffnen sie Angreifern damit Tür und Tor.

Doch mit einem Antivirus-Schutz und einer Firewall ist es längst nicht mehr getan. Es gilt, Angriffsflächen so weit wie möglich zu verringern. Das gelingt durch proaktive und intelligente Lösungen, die zentral zu verwalten, benutzerfreundlich und kosteneffizient sind. Dafür müssen sich KMU aber zuerst bewusst werden, welchen virtuellen Bedrohungen und damit verbundenen Risiken sie tatsächlich ausgesetzt sind. Denn gerade aufgrund ihres Knowhows und ihres hohen Spezialisierungsgrades in einzelnen Disziplinen sind KMU ein attraktives Angriffsziel. Hinzu kommt, dass kleine und mittlere Betriebe im Vergleich zu Großunternehmen über geringere finanzielle Ressourcen verfügen, um in den Schutz ihrer Daten zu investieren, und in der Regel auch keine eigene IT-Abteilung mit klaren Verantwortlichkeiten haben. Um dennoch für den Ernstfall gewappnet zu sein, können KMU mit externen Spezialisten zusammenarbeiten. Diese kennen die Bedrohungslandschaft und sind in der Lage, die effizientesten Schutzmaßnahmen zu identifizieren und beim Unternehmen zu implementieren.

Unabhängig davon gilt es für Unternehmen jeder Größenordnung: Die Sicherheit ihrer Daten sollte stets oberste Priorität haben. Nur wer vorausschauend handelt, ist für den Kampf gegen Cyberkriminalität gewappnet.

* Karl-Heinz Täubel ist Geschäftsführer von unit-IT.


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