Gastkommentar: Datenverlust trotz RAID

In letzter Zeit häufen sich Datenverluste durch den multiplen Ausfall von Festplatten. Doch wie kann es sein, dass ein RAID, das Redundanz verspricht, ausfällt? [...]

EDV-Spezialisten und Geschäftsführern ist das meist ein Rätsel: Das RAID-System hat doch bis zum Ausfall keine Anzeichen eines Defektes gezeigt. Immer öfter stellen wir in unseren Labors fest, dass ganze Chargen von Festplatten Serienfehler aufweisen. Da in RAID-Systemen nahezu immer Festplatten derselben Charge verbaut werden, können sich Serienfehler innerhalb eines kurzen Zeitraums auswirken. Fällt eine Festplatte im RAID-Verbund aus, ist die Wahrscheinlichkeit des Ausfalls weiterer Datenträger überdurchschnittlich hoch.

Eine weitere Ursache für den nahezu gleichzeitigen Ausfall von mehreren Festplatten ist der Transport der Datenträger von der Fabrik bis zum Server- oder RAID-Einsatzort. Durch überhitzte Container, Erschütterungen oder andere Unwelteinflüsse können hier bereits Schäden entstehen, die später im Betrieb zum Ausfall führen. Wiederum gilt: Selbe Charge, identische Probleme. Und nicht zuletzt spielt der laufende Betrieb eine wesentliche Rolle: Erschütterungen oder Überhitzung können die Lebenszeit der Festplatten im RAID-Verbund wesentlich verkürzen – wiederum mit der gleichen Auswirkung auf alle Datenträger.

Daraus folgt, dass der Ausfall eines RAID-Systems durchaus wahrscheinlicher ist, als man annehmen würde. Vor allem wenn ein Problem mit einem Datenträger auftritt, ist es realistisch, dass innerhalb kurzer Zeit weitere Probleme bei anderen Festplatten im Verbund folgen. Der Lösungsansatz vieler Kunden ist, einfach Datenträger verschiedener Hersteller in RAID-Systemen einzusetzen. Dazu würden wir prinzipiell nicht raten, da es zu Performance- und Kompatibilitätsproblemen kommen kann. Die einzig sinnvolle Lösung ist wie immer eine Datensicherung anzulegen. Auf ein RAID-System alleine darf man sich nicht verlassen.

* Nicolas Ehrschwendner ist Geschäftsführer von Attingo.


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