Gastkommentar: E-Health ist eine Chance

E-Health wird Gesundheitssysteme und das persönliche Gesundheitsmanagement in den nächsten Jahren effizienter und effektiver machen. E-Health hat das Ziel, eine patientenzentrierte Kommunikation und Kooperation verschiedener Gesundheitsdienstanbieter zu ermöglichen und so die Qualität, Effizienz, Sicherheit, Rechtzeitigkeit und Effektivität der Gesundheitsversorgung unter Berücksichtigung des Datenschutzes zu erhöhen. [...]

Der elektronische Gesundheitsakt (ELGA) ist das zentrale Element von E-Health. Die durch E-Health ermöglichten Funktionen gehen jedoch weit darüber hinaus und unterstützen das persönliche Gesundheitsmanagement. Im sogenannten Personal Health Record werden nicht nur krankheitsbezogene Informationen erfasst, der Bürger hat die Möglichkeit über verschiedene Medien seine eigenen Maßnahmen zur Prävention, Gesundheitsförderung oder Rehabilitation zu erfassen. Eine wesentliche Funktionalität von E-Health – und hier besteht noch hoher Forschungs- und Entwicklungsbedarf – ist  die Verarbeitung der erfassten Daten und die Integration von medizinischem Wissen, die zu pro-aktiven entscheidungsunterstützenden Systemen führt.
Es ist bedauerlich, dass die Einführung der ELGA durch rational nicht immer nachvollziehbare Argumente verzögert wird, obwohl der Nutzen für den Patienten und auch für die Gesundheitsdiensteanbieter nachgewiesen ist. Man stelle sich vor wie schön es wäre, einen elektronischen Impfpass zu haben, der alle Impfungen dokumentiert, weltweit in einer standardisierten Form für Berechtigte abrufbar ist und dazu noch automatisch an die nächste fällige Impfung erinnert. Ein hohes Potenzial für Effizienz, Effektivität und Sicherheit liegt im Online Physician Order Entry, der Online-Eingabe von Anforderungen durch den Arzt, wenn z.B. eine Medikamenten-Verordnung nur einmal eingegeben, automatisch auf Verträglichkeit und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten überprüft, dem Patienten mitgeteilt wird, wo er dieses bestellen kann und der Zeitpunkt und die Dosis für die Einnahme im Kalender des Patienten eingetragen wird. So könnte man noch zahlreiche E-Health-Prozesse anführen, die den Nutzen sichtbar machen. Eine unvoreingenommene Analyse und breite Präsentation der Chancen und des Nutzens von E-Health würde wahrscheinlich in einer massiven Forderung nach einer raschen und sehr umfassenden Umsetzung von E-Health resultieren.
* Karl Pfeiffer ist Rektor und Wissenschaftlicher Geschäftsführer der FH Joanneum.

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