Unter der aktuellen Hitzewelle leiden nicht nur Menschen und Tiere – auch Datenträger wie Festplatten oder Flashspeicher quittieren unfreiwillig bei hohen Temperaturen ihren Dienst. [...]
Oft schaltet sich der Computer oder das Tablet bei Überhitzung einfach selbst aus und lässt sich erst wieder aktivieren, wenn die Temperatur wieder gesunken ist. In vielen Fällen sind die Folgen jedoch fatal: Die Hardware wird defekt und es ist kein Zugriff mehr auf die Daten möglich. Der Tod durch Überhitzung kann viele unterschiedliche Typen von Datenspeichern treffen: PCs, Laptops, Server oder RAIDs. Aber auch die immer beliebteren NAS-Systeme sind oft vom Hitzetod betroffen, da diese häufig in nicht klimatisierten Bereichen eingesetzt werden.
Eine Analyse der Hersteller-Spezifikationen von aktuellen Geräten mit Datenträgern ist ernüchternd. Die Angaben sind oft gar nicht oder nur sehr schwierig zu finden. In vielen Fällen ist die erlaubte maximale Umgebungstemperatur mit 35 Grad spezifiziert. Festplatten reagieren bei Hitze mit minimaler Materialausdehnung, was zu sogenannten Headcrashs führen kann: Die Schreib-/Leseköpfe schlagen auf den Magnetscheiben auf und beschädigen dabei die Speicherschicht. Die folgende Checkliste hilft dabei, einen Hitzeschlag zu vermeiden:
• PCs, NAS und Server leiden unter Klaustrophobie: Nicht in enge Räume ohne Luftbewegung stellen.
• Ein Lurch lugt hervor: Gehäuse-Lüftungen mittels Druckluft reinigen.
• Fieber messen: Temperatur in Serverräumen und Klimaanlage kontrollieren.
• Sonnenbrand vermeiden: Geräte nicht in der Sonne schmoren lassen.
• Blitzableiter: Nicht nur Hitze, auch Unwetter können Datenträger zerstören, daher Überspannungsschutz gegen elektrische Entladungen installieren.
• Nichtschwimmer: Elektronische Geräte reagieren sehr empfindlich auf Feuchtigkeit. Somit Laptops und Tablets nicht in der Nähe von Wasser verwenden.
• Folgeschäden vermeiden: Defekte Datenträger nicht mehr unter Strom setzen, da dies den Schaden erhöht.
* Nicolas Ehrschwendner ist Geschäftsführer von Attingo Datenrettung.
Be the first to comment