Gastkommentar: Erfolgreiche Business-Apps – User first

Der Businessalltag ist wie der private Lebensbereich von Anwendungen geprägt, die auch im mobilen Kontext funktionieren müssen. Funktionieren jedoch nicht aus technischer Perspektive, sondern im Sinne der Usability. [...]

In der Fachwelt der Anwendungsentwicklung gibt es zwar Einigkeit darüber, dass full-size-Anwendungen nicht mobile-tauglich sind, keine Einigkeit herrscht jedoch, ob für mobile Endgeräte eine eigene mobile (Web-)Version, eine responsive Web-Design-Variante oder doch eine native App für die jeweilige Plattform die bessere Lösung darstellt. Eine weitere Diskussion begleitet das Thema der Inhalts- und Funktions-Gleichverteilung: Es stellt sich die Frage, ob Usern für den mobilen Kontext der gesamte Inhalt bzw. Funktionsumfang einer Desktop-Anwendung bereitgestellt werden soll, oder nur ein Ausschnitt. Eine allgemeingültige Antwort gibt es weder bei der Art der Darstellung noch in der Frage des anzubietenden Umfangs, außer die Diskussion wird rein auf der strategisch-technischen Ebene geführt. Aus dieser Sicht macht es Sinn, dem responsive Design den Vorzug zu geben, um eine Mehrfachpflege von Inhalten und Funktionen zu vermeiden und so technische und finanzielle Ressourcen zu schonen.

Aus Sicht der Anwender ist die Entscheidung weniger klar. Dort gilt es unterschiedliche Fragen zu klären, bevor eine Design- bzw. eine Technik-Entscheidung getroffen wird. Klar ist, dass Anwender keine full-size-Anwendungen auf (zu) kleinen Screens bedienen wollen, aber auch nicht (immer) auf smarte Funktionen im mobilen Kontext verzichten wollen, die das Leben im Business-Alltag der Desktop-Welt leichter gestalten. Auch der vordergründige Umkehrschluss „mobile first“ bringt mehr Usability-Probleme mit sich, als er löst. Es gilt vielmehr, Überlegungen im Rahmen der Anwendung von Business-Apps anzustellen, die folgende Fragen beantworten: Welche Benutzer wollen welche Aufgaben in welchem Kontext bevorzugt mit einem System erledigen? Erst wenn die Anforderungen der Benutzer geklärt sind, können technische Umsetzungsszenarien entworfen werden. Technik muss folgen, nicht leiten – der Ansatz „User first“ macht Business-Apps erfolgreich.

* Michael Bechinie ist Head of Experience Design bei USECON.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*